Ein neues Computermodell soll es ermöglichen, El-Niño-Ereignisse langfristiger vorherzusagen, berichten Forscher von der Columbia-Universität. Dake Chen und seine Kollegen hatten ihr Modell mit Daten bis zurück ins Jahr 1856 gefüttert. Es konnte damit alle El-Niño-Ereignisse des Zeitraums anzeigen und bei entsprechend begrenzten Datensätzen ein Ereignis 24 Monate vorhersagen.

Bisherige Modelle können nur sechs bis neun Monate im Voraus vor einem El-Niño-Ereignis warnen. Die Zeit für vorbeugende Maßnahmen gegen die damit verbundenen schweren Stürme, Kälteeinbrüche und Überschwemmungen zum einen sowie Dürrezeiten und Hitzewellen zum anderen ist dadurch sehr kurz.

Das neue Modell beruht ausschließlich auf Messwerten der Oberflächentemperaturen der Meere, aus denen der Wärmeaustausch zwischen Meer und Atmosphäre abgeleitet wird. In letzter Zeit war diskutiert worden, inwieweit plötzlich auftretende anomale Windmuster das Auftreten von El Niños und La Niñas beeinflussen könnten. Angesichts der treffenden Vorhersagen scheinen sie aber eine untergeordnete Rolle zu spielen, meint Chen.