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Europäische Arzneimittelbehörde: Zwei neue Covid-Medikamente stehen vor der Zulassung

Die europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt die Zulassung zweier Antikörper-Medikamente. Sie sollen Erkrankte vor einem schweren Verlauf schützen.
Sitz der EMA in Amsterdam

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg frei gemacht für die Zulassung von zwei neuen Medikamenten gegen Covid-19. Es gehe um die Antikörper-Therapie mit Ronapreve des Schweizer Pharmaunternehmens Roche sowie um das Mittel Regkirona (Regdanvimab) des Herstellers Celltrion aus Südkorea. Das teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit. Beide Arzneimittel sollen in frühen Stadien der Infektion eingesetzt werden und beruhen auf antiviralen monoklonalen Antikörpern.

Die Experten der EMA hatten alle Daten der Hersteller aus Studien über Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen der Mittel geprüft und bewertet. Nach der positiven Empfehlung muss die EU-Kommission die endgültige Entscheidung treffen. Das aber gilt als Formsache. Bisher ist erst ein Medikament zur Behandlung von Covid-19-Patienten in der EU zugelassen.

Das Mittel Ronapreve besteht aus zwei Antikörpern (Casirivimab und Imdevimab). Es wird vom US-amerikanischen Hersteller Regeneron Pharmaceuticals mitproduziert und soll Menschen ab zwölf Jahren gegeben werden können, die mit dem Coronavirus infiziert sind und ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Coronapatienten eingesetzt. Die beiden Wirkstoffe heften sich an das Spike-Protein des Virus und verhindern so, dass es die Wirtszellen befällt.

Mit dem Mittel Regkirona sollen Erwachsene behandelt werden, die an Covid-19 erkrankt sind, aktuell noch keinen Sauerstoff benötigen, aber auf Grund von Vorerkrankungen einen schweren Verlauf erleiden könnten. Der Antikörper Regdanvimab soll auch hier das Virus am Eindringen in die Zellen des Körpers hindern.

Die EU-Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, begrüßte die Entscheidung. »Heute machen wir einen Riesenschritt bei der Erreichung unseres Ziels, bis Ende des Jahres bis zu fünf neue Therapeutika in der EU zuzulassen.« (jad)

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