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Hirnforschung: Entwicklung des Gehirns führt zu Launenhaftigkeit bei Jugendlichen

Stimmungsschwankungen von Teenagern könnten durch die unvollständige Entwicklung des Gehirns verursacht werden, ergab eine Untersuchung der Harvard-Universität.

Auch wenn bei Jugendlichen logisches Denken und intellektuelle Fähigkeiten weit gehend so stark ausgeprägt sind wie bei Erwachsenen, finden doch bis zu einem Alter von etwa 25 Jahren bedeutende Veränderungen im Gehirn statt. Insbesondere die Verbindungen des für Problemlösen und Urteilsbildung verantwortlichen präfrontalen Kortex zu den für Emotionen bedeutenden Strukturen sind noch nicht voll ausgeprägt. Dies erschwert die Kontrolle emotionaler Reaktionen und das Einordnen emotionaler Erfahrungen ins Gedächtnis. Außerdem entwickelt sich die Nervenbahnen zwischen dem präfrontalen Kortex und dem Belohnungssystem im Mittelhirn weiter, die unter anderem romantische Liebe und die Wirkung von Drogen beeinflussen. Das System reagiert bei Jugendlichen auf neue Reize stärker belohnend als bei Erwachsenen, was erklären könnte, warum gerade junge Menschen häufiger eine Sucht entwickeln.

Insgesamt erhoffen sich die Forscher durch die Betrachtung der Entwicklung des jugendlichen Gehirns ein besseres Verständnis dafür, wie Lebensumstände oder genetische Faktoren zur Entstehung bestimmter Krankheiten wie einer Drogensucht oder einer Psychose beitragen.

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