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Klimawandel: 2016 auf dem Weg zu neuem Hitzerekord

El Niño und Klimawandel treiben die globalen Durchschnittstemperaturen auf neue Rekordwerte seit Beginn moderner Aufzeichnungen.
Abgestorbene Bäume in ausgetrockneter Landschaft

Dieses Jahr könnten die weltweiten Durchschnittstemperaturen ein neues Rekordhoch seit Beginn des Industriezeitalters erreichen. Nach Daten der World Meteorological Organization (WMO) liegen die Mittelwerte vom Januar bis September 1,2 Grad Celsius höher als 1880 und 0,88 Grad Celsius höher als während der letzten Referenzperiode zwischen 1961 bis 1990. Damit übertrumpfen die Temperaturen noch das Jahr 2015, das "nur" 0,77 Grad Celsius wärmer ausfiel als der langjährige Schnitt. Die WMO geht davon aus, dass die verbleibenden Wochen 2016 noch ausreichend warm bleiben, damit dieses Jahr als neuer Spitzenreiter in der jüngsten Phase der Erderwärmung in die Geschichte eingeht. 16 der 17 wärmsten Jahre seit den Anfängen der Industrialisierung fallen in die Zeit ab der Jahrtausendwende; die einzige Ausnahme bildet 1998, als ein starker El Niño das Klima mitbestimmte.

Das El-Niño-Phänomen spielte auch dieses Jahr wieder eine größere Rolle und trieb die Temperaturen in vielen Regionen der Erde nach oben, auch wenn El Niño mittlerweile vorüber ist. Insgesamt gehen aber nach den Kalkulationen der Weltorganisation der Meteorologie nur 0,2 Grad Celsius Erwärmung auf das Konto von El Niño, während der große Rest durch die ansteigenden Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre verursacht werde. Am deutlichsten wichen die Werte bislang in der russischen Arktis ab, wo die Temperaturen um 6 bis 7 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel lagen. Sehr viel wärmer war es auch in Alaska, Teilen Nordkanadas und in Sibirien, wo es drei Grad Celsius wärmer als bislang üblich war. "Normalerweise erfassen wir Änderungen im Bereich von zehntel Graden. Dieses Jahr ist also etwas Besonderes", so Petteri Taalas, der Generalsekretär der WMO. Ein positiver Trend zeichnet sich jedoch zumindest bei den jährlichen Kohlendioxidemissionen aus, die hauptverantwortlich für den gegenwärtigen Klimawandel sind. Während der letzten drei Jahre stiegen sie trotz des Wirtschaftswachstums kaum mehr weiter an. Um die Erderwärmung zu begrenzen, reicht das allerdings noch nicht aus. Dafür müssten sie tatsächlich sinken.

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