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Bodenkunde: Erderwärmung steigert Kohlendioxidabgabe aus Mooren

Moorlandschaft
Moorlandschaft | Wasserstand und Torfbildung hängen in Moorlandschaften eng zusammen. Die Erderwärmung stört dieses Gleichgewicht, indem sie Wasserverlust in Feuchtgebieten bewirkt. Aus dem dadurch austrocknenden Torf wird Kohlendioxid freigesetzt.
Sinkt in Mooren aufgrund wärmerer Temperaturen der Grundwasserspiegel, werden erhebliche Mengen Kohlendioxid freigesetzt. Dies zeigen Ergebnisse einer Langzeitsimulation von Takeshi Ise von der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology in Yokohama.

Ein Oberflächenmodell wurde dazu mit einem biogeochemischen Modell verknüpft, um die physikalischen Veränderungen eines Torfmoores abzubilden. Simulierte Wasserstände und Bodentemperaturen decken sich mit Feldbeobachtungen aus Nieder- und Hochmooren in Northern Manitoba in Kanada. Ise und seine Kollegen berechneten die Kohlendioxidabgabe über die nächsten Jahrhunderte bei einer Temperaturerhöhung um vier Grad Celcius. Dabei wurden aus Niedermooren insgesamt 40 Prozent und aus Hochmooren sogar 86 Prozent des Kohlenstoffs freigesetzt.

In der Vergangenheit haben Torfmoore große Mengen an Kohlenstoff gespeichert, da organische Substanz in kalten, wassergesättigten Böden kaum zersetzt wird. Zudem isoliert Torf und hält so die Bodentemperaturen auch während des Sommers relativ gering. Sinkt der Wasserstand, wird dieser Kohlenstoffspeicher zugänglich für Abbauprozesse.

Die prognostizierten Kohlendioxid-Emissionen können durch Änderungen der Struktur des Ökosystems verbessert oder verschlechtert werden. Im Modell wurden die Reaktionen der Vegetation auf Umweltveränderungen nicht berücksichtigt werden. In der Realität würden Pflanzen jedoch auf Änderungen von Feuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffvorkommen reagieren. Ein nächster Schritt der Wissenschaftler wird deshalb sein, Veränderungen der Pflanzenwelt in das Modell einzubauen. (mh)

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