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Drohende Katastrophen: Erdrutsche bedrohen Asiens Staudämme

Indien, China und andere asiatische Staaten setzen auf Wasserkraft im Himalaya. Doch Stauseen könnten die Berghänge der Region instabil machen - mit katastrophalen Folgen.
Eine Staumauer zwischen recht steilen Berghängen

Vor unkalkulierbaren Risiken neuer Staudammprojekte warnt der britische Erdrutschfachmann Dave Petley von der University of Sheffield. Insbesondere bei Reservoirs im geologisch instabilen Himalayaraum gebe es Indizien, dass die Gefahr von Hangrutschungen unzureichend berücksichtigt würde, schreibt der Geowissenschaftler in einem aktuellen Blogbeitrag. Anlass der Warnung ist ein Erdrutsch am Wasserkraftwerk Xekaman 3 in Laos, der bereits im Dezember anscheinend den Wassereinlass der Turbinen sowie das Generatorenhaus zerstörte. Teile der Anlage seien wohl auf dem instabilen Untergrund eines früheren Erdrutsches erbaut worden. Mehr als 60 neue Wasserkraftwerke sind derzeit im Himalaya geplant oder im Bau. Der Vorfall in Laos verstärke seine Befürchtung, dass an diesen Projekten eine Tragödie droht, so Petley.

Erdrutsche an Staudämmen bedrohen nicht nur die Anlage, sondern können viele Todesopfer fordern. Das bekannteste Beispiel kommt aus Europa: Am 9. Oktober 1963 starben im italienischen Städtchen Longarone etwa 2000 Menschen durch eine Flutwelle, als ein kompletter Berghang in einen neu entstandenen Stausee im Vajont-Tal abrutschte. Der steigende Wasserspiegel hatte den Berghang destabilisiert. Vergleichbare Vorfälle fürchtet Petley in Zukunft in den neu entstehenden Reservoirs Asiens. Bereits 2013 wies der Forscher in einer Publikation darauf hin, dass die meisten tödlichen Erdrutsche in Asien stattfinden – genau dort, wo jetzt die meisten neuen Staudämme entstehen.

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