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Landwirtschaft: Erste Chili-Zucht schon vor über 6000 Jahren

Die Menschen Süd- und Mittelamerikas kochen seit über sechstausend Jahren mit Chilis. Das fanden Archäologen jetzt heraus, nachdem sie an sieben historischen Stätten zwischen den Bahamas und Südperu rund 6100 Jahre alte Stärkekörner des Gewürzes entdeckten.

Anders als zunächst erwartet wurde das Team um Linda Perry von der Smithsonian Institution in Washington nicht bei den Vorläuferkulturen der Inkas und Azteken in den Anden, sondern vor allem in den tropischen Tieflandregionen fündig. Hier konnten sie an Steinmühlen, in Gefäßen und auf den Fußböden Stärkekörner von Chilis nachweisen, die deutlich anders aussahen als die in der freien Natur vorkommenden Arten – uns somit auf die gezielte Zucht schließen lassen.

Die wild lebenden Vertreter der Gattung Capsicum seien ursprünglich in Bolivien beheimatet gewesen, schreiben Perry und ihre Kollegen in der aktuellen Ausgabe von „Science“. Ob aber auch dort die ersten Zuchtversuche unternommen wurden, müsse offen bleiben.

Die ältesten Funde machten die Forscher im ecuadorianischen Loma Alta, einer der frühesten dorfähnlichen Siedlungen in der Neuen Welt. Wahrscheinlich sei aber, dass die Chili-Zucht sogar noch rund tausend Jahre früher begann.

Wahrscheinlich schätzten die frühen amerikanischen Kulturen die Vitamin-C-haltigen Chilis als Ergänzung zu Fisch, Mais oder Yams, erklärt Scott Raymond von der University of Calgary. Außerdem könne Chili hervorragend den Geschmack nicht mehr ganz so frischer Speisen kaschieren: "Wenn etwas seltsam schmeckte, gab man einfach ein paar Chilis in den Topf!"

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