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Vogelgrippe: Erster Todesfall nach Vogelgrippe-Infektion in Mexiko

In Mexiko ist ein dreijähriges Mädchen an einer H5N1-Infektion gestorben. Es ist der erste Todesfall in dem lateinamerikanischen Land, der auf den Vogelgrippe-Erreger zurückgeht.
Illustration eines H5N1-Viruspartikels.
Viren des Typs H5N1 (Illustration) lösen die Vogelgrippe aus. Sie grassieren weltweit unter Wildvögeln, befallen aber ebenso Nutztiere und verursachen dabei enorme wirtschaftliche Schäden. Immer wieder infizieren sich auch Menschen; Fachleute befürchten, dass dies zu einer neuen Pandemie führen könnte.

In Mexiko ist erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 gestorben. Es handle sich um ein dreijähriges Mädchen, das seit Freitag in einem Krankenhaus behandelt worden war, wie das Gesundheitsministerium des lateinamerikanischen Landes mitteilte. Das Kind aus dem nordwestlichen Bundesstaat Durango sei Atemwegskomplikationen erlegen, die der Erreger verursacht habe.

Bislang seien 38 Kontaktpersonen des Falls getestet worden, alle mit negativem Ergebnis. Weitere Infektionen im Umfeld Mädchens seien nicht festgestellt worden. Das Risiko für weitere Ansteckungen werde als gering eingeschätzt.

Die vom H5N1-Virus verursachte Vogelgrippe ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet; auch zahlreiche wild lebende Säugetiere haben sich infiziert. In den USA kam es zudem zu vielen Ausbrüchen in Geflügelzuchtbetrieben und Milchkuhherden. Mehr als 100 Millionen Legehennen mussten notgeschlachtet werden. Immer wieder befällt das Virus auch Menschen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn der Erreger in Nutztieren zirkuliert, die engen Kontakt zu Personen haben, beispielsweise in landwirtschaftlichen Betrieben.

Seit 2003 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO insgesamt 969 Fälle dokumentiert, in denen sich Menschen mit dem Virus H5N1 angesteckt haben. 467 davon verliefen tödlich, das ist rund jede zweite bekannte Infektion. Besonders viele Todesfälle ereigneten sich in Vietnam, Ägypten, Indonesien, Kambodscha und China. Im Januar 2025 starb erstmals in den USA ein Mensch nach einer H5N1-Infektion.

Fachleute befürchten, dass der Erreger irgendwann die Fähigkeit entwickelt, sich von Mensch zu Mensch zu verbreiten, und dann eine Pandemie auslöst. Sie warnen davor, dass sich der derzeit verbreitete H5N1-Genotyp wegen einer genetischen Besonderheit leichter in Säugetieren vermehren könnte. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat mit Blick auf das Infektionsgeschehen in den USA kürzlich »sofortige, landesweite und konsequente Maßnahmen« angemahnt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. (dpa/fs)

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