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News: Es läßt sich voraussagen

Obwohl Glatzen oft nachgesagt wird, daß sie den Träger derselben interessant und sexy machen, stellt der Verlust der Haarpracht für viele - nicht nur Männer - ein vor allem ästethisches, aber auch psychologisches Problem dar. Doch zumindest muß das 'Unglück' die Betroffenen nun nicht mehr ungewarnt treffen: Anscheinend ist es möglich, die Vorzeichen schon Jahre früher festzustellen.
Im Rahmen des SU.VI.M.AX-Projekts, einer langfristigen Studie in Frankreich, in der mit Hilfe von mehr als 10 000 Versuchspersonen die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit ergründet werden, gelang es Forschern des Kosmetikkonzerns L'Oreal, äußerliche Vorzeichen für sich anbahnenden Haarausfall zu entdecken.

Das relativ einfache Verfahren zur Früherkennung der Alopezie (Glatzenbildung) wurde im Laufe einer Nebenstudie entwickelt, an der über 2 000 Testpersonen teilnahmen. Zur Halbzeit des SU.VI.M.AX-Projekts (Supplémentation en Vitamines et Minéraux AntioXydants), das insgesamt acht Jahre lang dauert, wurde diese Entdeckung nun in Paris präsentiert. Durch Photographien der Kopfhaut der Probanden konnte bei jenen Personen, die vier Jahre später tatsächlich an Haarausfall litten, eine "deutliche Anomalie" festgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine Veränderung der Kopfhaut rund um die Haarwurzel, das sogenannte "halo peripilaire".

Der winzige dunkle Fleck um die einzelnen Haare zeige das Entstehen der Alopezie schon im frühen Stadium, was der Bekämpfung des Haarverlusts und der Forschung in diese Richtung "enorme Möglichkeiten" eröffne, sagte ein Sprecher des L'Oreal-Tochterunternehmens Vichy im Gespräch mit der österreichischen Presseagentur APA. Durch die vorzeitige Erkennung sei es nun möglich, dem Alopezie-Prozeß "so früh wie möglich" entgegenzuwirken. Die Verhaltensratschläge hören sich allerdings so neu nicht an: Wichtig sei nicht nur das regelmäßige Waschen der Haare mit "mildem Shampoo", sondern auch gesunde Ernährung und wiederholtes Massieren der Kopfhaut.

Wirklich verhindern kann man die Entstehung einer Glatze nicht, erklärten die Experten. Auch die "Zauberkünstler" von Vichy halten einen von ihnen vertriebenen Stoff nur begrenzt für ein "Wundermittel". Ihrer Meinung nach wäre es durch die Behandlung der betroffenen Hautpartien mit der Substanz Aminexil zumindest möglich, den Prozeß entscheidend zu verzögern oder sogar zu stoppen. Und es es sollte auch davor gewarnt werden, im Endeffekt die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen: Diverse pharmazeutische Mittel gegen den Haarverlust sind wegen der starken Nebenwirkungen – zum Beispiel Impotenz und Leberschäden – in vielen Ländern nicht zugelassen.

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