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Aus für Milliardenprojekte: EU versenkt Flaggschiffe

Die Flagship-Initiative sollte »science jenseits von fiction« liefern. Doch nun zieht die EU dem milliardenschweren Programm den Stecker - mitten in der heißen Phase.
Flagge der EU

Die milliardenschwere Flagship-Initiative der EU wird wohl nicht fortgesetzt – und das, obwohl die Auswahl der potenziellen Kandidaten für die nächste Finanzierungsrunde bereits weit fortgeschritten ist. Die schon gestarteten Forschungsvorhaben, darunter das zeitweise umstrittene Human-Brain-Projekt, werden noch wie geplant finanziert, doch dann sei Schluss, berichtet »Science«. Die Forschungsflaggschiffe gehören zum EU-Rahmenprogramm »Horizon 2020«, das im Zeitraum von 2014 bis 2020 anwendungsorientierte Forschung mit insgesamt 80 Milliarden Euro förderte. Das Nachfolgeprogramm »Horizon Europe« soll nun entgegen der ursprünglichen Planung ohne Flaggschiffe auskommen. Unklar ist, ob für die Entscheidung auch Unzufriedenheit mit den bisherigen Flaggschiffen eine Rolle spielte.

Mit der Entscheidung solle der Wildwuchs bei den verschiedenen Finanzierungsinstrumenten gelichtet werden, begründet Kurt Vandenberghe von der Generaldirektion Forschung und Innovation den Schritt. Das Ende der Flaggschiffe hatte sich bereits im Dezember 2018 abgezeichnet, als die Vorstellung der sechs für die Endauswahl ausgewählten Forschungskonsortien kurzfristig abgesagt wurde. Die Entscheidung ist allerdings nicht das endgültige Aus für die angepeilten Projekte, darunter drei Vorhaben unter deutscher Federführung – es bestehe die Möglichkeit, eine oder mehrere Initiativen über andere Kanäle zu fördern. Allerdings ist unklar, in welcher Form das passieren würde und ob damit eine ähnlich zentralisierte Struktur wie bei den Flaggschiff-Projekten möglich wäre.

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