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News: Europäische Union droht Klimaemissionsziele für 2010 zu verfehlen

Die bisher umgesetzten beziehungsweise geplanten nationalen Programme und Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen genügen nicht, um die Ziele des Kyoto-Protokolls für die Europäische Union sowie vieler ihrer Mitgliedsstaaten zu erreichen. Nur Schweden und Großbritannien liegen unter den Vorgaben, berichtet die Europäische Umweltagentur EEA im Rahmen der derzeit in Mailand stattfindenden Klimakonferenz zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls. Hauptverantwortlich für das Überschreiten der Werte ist die galoppierende Zunahme von Emissionen insbesondere durch den Straßenverkehr.

Deutschland, der insgesamt größte Emissionsverursacher innerhalb der EU, trägt allein ein Viertel der Treibhausgasemissionen bei und wird mithilfe der aktuellen Maßnahmen die Ziele des Kyoto-Protokolls um 9,5 Prozent verfehlen, die Emissionen in den Jahren 2008 bis 2012 um 21 Prozent im Vergleich zu den Daten von 1990 zu reduzieren. Dänemark, Spanien, Irland, Österreich und Belgien werden den Hochrechnungen zufolge sogar um über 20 Prozent die Vorgaben überschreiten.

Das Ziel für den gesamten EU-Raum liegt bei einer Reduktion um acht Prozent, doch haben die bisherigen Maßnahmen nur eine Verringerung um ein halbes Prozent erbracht. Werden weitere Aktionen im Bereich des Energiesektors umgesetzt, könnte sich der Erfolg bis 2010 auf 7,2 Prozent erhöhen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn einige Staaten ihre Vorgaben übererfüllen.

Weiterhin für Spannung sorgt die Frage, ob Russland im Rahmen des Treffens in Mailand das Kyoto-Protokoll unterzeichnen wird. Nach der Weigerung der USA, das 1997 entwickelte Klimaabkommen zur globalen Reduktion von Treibhausgasen zu unterzeichnen, kann nur die Unterschrift Russlands das Abkommen in Kraft treten lassen. Eine Äußerung von Präsident Putins Berater Andrej Illarionov, das Kyoto-Protokoll könne in seiner jetzigen Fassung nicht unterschrieben werden, da es die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu sehr einschränke, hatte gestern für Aufsehen gesorgt.

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