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Marsforschung: Europäische Raumsonde ExoMars startet erst im März 2016

Der Start der Raumsonde ExoMars, die aus dem Trace Gas Orbiter und dem Lander Schiaparelli besteht, wurde wegen technischer Probleme um zwei Monate auf März 2016 verschoben.
Exomars

Wegen zweier defekter Sensoren im Antriebssystem der Landesonde Schiaparelli hat die Europäische Raumfahrtbehörde ESA den Start der ersten Raumsonde ihres Programms ExoMars um rund zwei Monate von Januar auf März 2016 verschoben. Die Sonde besteht aus zwei Hauptelementen, dem Trace Gas Orbiter (TGO), der in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten einschwenkt, und dem Entry, Descent and Landing Demonstrator mit dem Namen Schiaparelli. Letzterer dient dazu, eine weiche Landung auf dem Mars zu erproben, was bislang noch eine exklusive Domäne der US-Raumfahrtbehörde NASA ist. Die erste ExoMars-Sonde soll im Dezember 2016 beim Mars ankommen.

Schiaparelli trennt sich vom Trace Gas Orbiter | Die Raumsonde Trace Gas Orbiter, Teil des europäischen ExoMars-Programms, wirft den Testlander Schiaparelli ab, der eine weiche Landung auf dem Mars durchführen soll.

Derzeit ist der Starttermin für den 14. März 2016 vorgesehen, das Startfenster ist bis zum 25. März offen. ExoMars ist ein Gemeinschaftsprojekt der ESA mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, die den Start zum Roten Planeten mit einer Protonrakete übernimmt. Der Trace Gas Orbiter ist rund drei Tonnen schwer und mit einer Vielzahl an Instrumenten ausgestattet. Sie sollen, wie der englische Name schon andeutet, die dünne Atmosphäre des Roten Planeten im Detail untersuchen, zudem ist der TGO mit einer leistungsfähigen Kamera zur geologischen Erkundung der Marsoberfläche ausgerüstet.

Das Landemodul Schiaparelli ist dagegen ein reiner Technologie-Demonstrator mit einer Masse von rund 600 Kilogramm. Er besteht aus einem zweiteiligen Hitzeschild und der eigentlichen Landesonde. Im Vordergrund steht bei Schiaparelli die erfolgreiche Durchführung einer weichen Landung auf dem Roten Planeten. Daher wird die Landesonde nur von Batterien versorgt, die nach dem Aufsetzen für rund vier Marstage reichen. Der Lander verfügt nicht über Solarzellen, die seine Batterien wieder aufladen könnten. Trotz der kurzen Lebensdauer ist Schiaparelli aber mit Sensoren ausgestattet, die das unmittelbare Umfeld des Landeplatzes erkunden können. So lassen sich die Temperaturen, die Windgeschwindigkeiten und die Transparenz der Atmosphäre messen, zudem nimmt eine Kamera Bilder des Landeplatzes beim Anflug und nach der Landung auf. Mit dem Programm ExoMars nimmt die ESA nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2003 mit der immer noch aktiven Raumsonde Mars Express ihr Programm zur Erkundung des Roten Planeten wieder auf, für 2018 ist der Start einer weiteren Raumsonde, diesmal mit einem Rover an Bord, geplant.

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