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Exoplaneten: Exoplanet enthält Lebensbausteine

Künstlerische Darstellung des Exoplaneten
Bei einem weit entfernten Gasplaneten außerhalb unseres Sonnensystems lassen neue Daten der Weltraumteleskope Hubble und Spitzer auf Bausteine des Lebens schließen. Durch detaillierte spektroskopische Untersuchungen entdeckten NASA Wissenschaftler Spuren von organischen Molekülen in der Atmosphäre des Gasplaneten HD 209458b.

HD 209458b ist rund 150 Lichtjahre von uns entfernt und umrundet einen sonnenähnlichen Stern im Sternbild Pegasus. Er ist ein sehr heißer Gasplanet größer noch als Jupiter. Mit ihm ist nun der zweite extrasolare Planet bekannt, dessen Atmosphäre die Grundbausteine des Lebens enthält. Damit kommen die Astronomen dem Ziel näher, Planeten, auf denen Leben existiert, aufzuspüren. Obwohl die Chemie des heißen Gasriesen stimmt, ist er nicht bewohnbar. Mit der Entdeckung steigen die Hoffnungen, zukünftig die gleiche chemische Zusammensetzung auf einem kleineren, erdähnlichen Gesteinsplaneten zu finden.

Nachgewiesen wurden die Moleküle im Spektrum des extrasolaren Planeten. Dieses wird indirekt aus dem Spektrum seines Zentralsterns gewonnen. Zieht der Planet vor dem Stern vorbei, so überlagern sich die Spektren beider Objekte. Befindet sich der Planet bei seinem Umlauf von uns aus gesehen hinter dem Zentralstern, so beobachtet man das reine Sternspektrum. Durch Subtraktion des Sternspektrums vom überlagerten Spektrum von Stern und Planet, erhält man das Spektrum des Planeten. Aus diesem lassen sich Rückschlüsse auf dessen chemische Zusammensetzung ziehen.

Zu den in der Planetenatmosphäre nachgewiesenen Verbindungen zählen Wasser, Methan und Kohlendioxid, welche die Grundstoffe für organisches Leben darstellen. Die Wissenschaftler um Mark Swain vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien, sind davon überzeugt, diese Moleküle in Zukunft auch bei weiteren Planeten nachzuweisen. Die Tatsache, dass nun bereits zwei Exoplaneten bekannt sind, auf denen sich die Komponenten für organisches Leben finden, erhöht die Chancen erheblich.

Der erste Planet, bei dem mit Hilfe der Weltraumteleskope Hubble und Spitzer Wasserdampf, Methan und Kohlendioxid entdeckt wurde, heißt HD 189733b. Er ist ebenfalls ein heißer Gasriese von der Größe des Jupiter. Die Astronomen interessieren sich nun für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Riesenplaneten. Wie es aussieht, enthalten sie ähnlich große Mengen an Wasser und Kohlendioxid. HD 209458b besitzt jedoch mehr Methan als HD 189733b. Letzteres ist auf eine andere Entstehungsgeschichte des Planeten zurückzuführen.

Swain und seine Kollegen wollen ihre Untersuchungen nun auf andere Gasplaneten ausdehnen. Damit möchten sie die Analysetechnik hinsichtlich der Anwendung auf kleinere, erdähnliche Gesteinsplaneten verbessern. Mit der im Frühjahr gestarteten Mission Kepler hofft die NASA, eine ganze Reihe erdähnlicher Planeten zu finden.

Janine Fohlmeister

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