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Weltall: Exoplanet ist heißer als mancher Stern

Als lebensfreundlich kommt dieser Himmelskörper sicher nicht in Frage. Dafür kreist er zu nahe um seinen Stern.
Ein heißer Jupiter (künstlerische Darstellung)

Nur 25 Lichtjahre entfernt hat ein Team um Spencer Hurt von der University of Colorado in Boulder einen Exoplaneten der Extreme beobachtet: Der heiße Jupiter umkreist seinen Stern alle 2,43 Tage einmal in einem Abstand, der zehnmal näher ist als die Distanz zwischen Merkur und Sonne, wie Hurt und Co in einem auf dem arXiv publizierten Paper schreiben. Die Masse des Himmelskörpers beträgt zirka das Zwanzigfache der Erde.

Die Leuchtkraft seines Sterns ist wiederum 60-mal stärker als die unserer Sonne. Kombiniert mit der großen Nähe dürften daher extreme Bedingungen auf dem bislang namenlosen Himmelskörper im Vega-System herrschen. Auf dem Planeten könnte es durchschnittlich bis zu 3000 Grad Celsius heiß sein, wobei er gebunden um seinen Stern rotiert: Es zeigt also immer dieselbe Seite zum Stern, so dass hier noch höhere Temperaturen vorherrschen.

Bislang kennen Astronomen nur einen Exoplaneten mit nochmals höheren Temperaturen: Kelt-9b, der 650 Lichtjahre von uns entfernt ist und sich auf bis zu 4300 Grad Celsius aufgeheizt hat. Beide Exoplaneten sind damit heißer als die meisten Roten Zwerge, die häufigste Sternenklasse in unserer Galaxie.

Sollte sich die Beobachtung bestätigen, wäre sie der erste Nachweis eines Exoplaneten im Vega-System. Die Helligkeit des Sterns erschwert hier die Suche.

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