Direkt zum Inhalt

Exoplaneten: Ein rechteckiges Weltraumteleskop

Ein Weltraumteleskop mit einem schmalen, eckigen Spiegel könnte sich optimal für die Suche nach der Erde 2.0 eignen und recht schnell verwirklichen lassen.
Eine Illustration eines Weltraumteleskops vor einem sternenreichen Nachthimmel. Das Teleskop hat eine komplexe, reflektierende Struktur mit goldenen und silbernen Elementen. Im Hintergrund ist die Milchstraße sichtbar, was die Weite des Universums betont. Das Bild vermittelt den Eindruck von technologischer Innovation und astronomischer Erkundung.
Eckig statt rund: Ein Konzept für ein Weltraumteleskop der nächsten Generation mit einem schmalen, langen, eckigen Spiegel für die Suche nach der Erde 2.0.

Obwohl derzeit mehr als 7000 Exoplaneten um fremde Sterne bekannt sind, findet sich darunter kein echtes Äquivalent unseres Blauen Planeten. Um endlich eine Erde 2.0 in den Weiten des Alls zu finden, gibt es Vorschläge für große Weltraumteleskope der nächsten Generation. Eine Forschungsgruppe um Heidi Newberg vom Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York, stellt nun eine Studie für ein Weltraumteleskop mit einem 20 Meter großen Hauptspiegel vor. Dessen Empfindlichkeit und Größe soll ausreichen, alle sonnenähnlichen Sterne im Umfeld von 30 Lichtjahren um unsere Sonne zu untersuchen und Planeten von Erdgröße in deren nahem Umfeld direkt zu beobachten.

Das Besondere an diesem Teleskop: Statt eines klassischen runden Hauptspiegels benutzt dieses Instrument einen schmalen, eckigen Spiegelstreifen von 20 Metern Länge. Eine solche Struktur lässt sich einfacher bauen und für den Start in einer Raketenspitze zusammenfalten als ein Instrument mit einem klassischen Faltspiegel wie beim James-Webb-Teleskop (JWST). Das Teleskop soll für Beobachtungen im nahen Infraroten bei Wellenlängen um zehn Mikrometer (millionstel Meter) ausgelegt sein. In diesem Bereich lassen Planeten im Umfeld um helle Sterne am leichtesten nachweisen, da der Helligkeitskontrast zwischen Stern und Planet nicht so krass ausfällt wie im Visuellen.

Die Größe des Spiegels reicht für das gewünschte räumliche Auflösungsvermögen aus. Um einen erdgroßen Planeten nachzuweisen, wird es nach und nach um die Längsachse gedreht, um das gesamte Sternumfeld abzutasten. Die Gruppe um Newberg schätzt, dass sich mit diesem Weltraumteleskop bis zu 30 vielversprechende Planeten von Erdgröße in unserer kosmischen Nachbarschaft nachweisen ließen.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

  • Quellen
Frontiers in Astronomy and Space Sciences 10.3389/fspas.2025.1441984, 2025

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.