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Ferne Welten: Exoplanetenjagd im M-Stern-Revier

Astronomen steht bald ein neues Instrument zur Verfügung: Das nun in Spanien erfolgreich getestete Messgerät ist auf das Durchmustern der Umgebung der häufigen leuchtschwachen M-Sterne spezialisiert.
3,5-Meter-Zeiss-Teleskop auf dem Calar Alto

Astronomen haben erfolgreich das neue Doppelspektrometer CARMENES am Calar-Alto-Observatorium in Spanien getestet: Es wird 2016 das sichtbare und infrarote Licht von astronomischen Objekten analysieren und nach Exoplaneten Ausschau halten. Das neue Messinstrument wird sich bei der Suche vor allem auf M-Sterne konzentrieren – kleinere und kühlere Sterne, die Planeten mit sternnahen Bahnen angenehme Temperaturen bieten. Sie leuchten hauptsächlich im nahinfraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums, auf den der neue Spektrograf spezialisiert ist.

M-Sterne sind auch deshalb lohnende Objekte, weil sie recht häufig sind, was die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht. Zudem sind sie für Exobiologen spannend: Die lange Lebensdauer ihrer Systeme würde eine langfristige biologische Evolution erlauben.

Die Planeten werden vom Instrument nicht direkt abgebildet. Stattdessen machen sich die Astronomen die Wirkung der Schwerkraft zu Nutze, die ein Planet auf seinen Stern ausübt: Er bewegt seine Sonne leicht beim Kreisen um den gemeinsamen Schwerpunkt, was eine Doppler-Verschiebung von dunklen Linien im Sternspektrum verursacht. Diese verrät die Existenz des Planeten und erlaubt Analysen, die durch die Kombination der Daten beider Spektrografen deutlich genauer werden als mit Vorgängerinstrumenten. So können dann etwa Flecken auf der Sternoberfläche einerseits und Bahnbewegungen der Sterne auf Grund der Anwesenheit von Planeten leichter unterschieden werden, erklärt Ansgar Reiners von der Universität Göttingen, der detaillierte Berechnungen hierzu durchgeführt hat. Die Forscher hoffen "in den nächsten Jahren Dutzende von Planeten zu entdecken, die möglicherweise dazu in der Lage sind, Leben zu beherbergen".

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