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Astronomie: Extrasolare Planeten fotografiert

Fomalhaut
Mehr als 300 extrasolare Planeten sind inzwischen bekannt – doch alle wurden nur indirekt über Bahn- oder Helligkeitsschwankungen entdeckt, die sie bei ihrem Mutterstern hervorrufen. Jetzt ist zum ersten Mal gelungen, Trabanten ferner Sonnen zweifelsfrei auf Fotos zu identifizieren.

Einer davon umrundet den 25 Lichtjahre entfernten Stern Fomalhaut im Sternbild des Südlichen Fisches und erhielt deshalb die Bezeichnung Fomalhaut b. Schon länger gab es einen deutlichen Hinweis auf seine Existenz: 2005 zeigten Aufnahmen mit dem Weltraumteleskop Hubble einen azentrischen Staubring um den Stern mit scharfem innerem Rand. Genau dort konnten Wissenschaftler um Paul Kalas von der University of California in Berkeley nun ein Objekt ausmachen, das sich im Abstand von 17 Milliarden Kilometern – etwa der zehnfachen Distanz vom Saturn zur Sonne – um Fomalhaut bewegt. Es hat etwa die dreifache Jupitermasse und braucht für einen Umlauf 872 Erdenjahre.

Gleich drei extrasolare Planeten lichtete ein Team um Christian Marois vom Herzberg Institute of Astrophysics in Victoria (British Columbia) mit dem Gemini North Telescope auf Hawaii ab. Sie umrunden den 128 Lichtjahre entfernten Stern HR 8799 im Sternbild Pegasus. Mit einem geschätzten Alter von 60 Millionen Jahren sind sie noch jung genug, um selbst Wärmestrahlung abzugeben. Trotzdem bedurfte es ausgefeilter Computerprogramme, ihr Licht von dem des sehr viel helleren Zentralsterns zu trennen. Auch bei ihnen handelt es sich um Gasriesen. Sie haben wahrscheinlich die fünf bis dreizehnfache Masse von Jupiter und einen 20 bis 30 Prozent größeren Durchmesser.

Auch früher wurden schon Objekte fotografiert, bei denen es sich möglicherweise um Planeten handelte. Doch blieben stets Zweifel, ob sie sich wirklich auf einer Umlaufbahn befinden und nicht in Wahrheit vielleicht Braune Zwerge sind.

Sandra Czaja

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