Theoretische Chemie: Extrem lange Bindungen mit Nanodiamanten
© spektrum.de (Ausschnitt)
Internationales Jahr der Chemie 2011
Schreiner und Kollegen koppelten Diamantoide aneinander, Kohlenstoffgerüste, die als Ausschnitte aus dem Diamantgitter betrachtet werden können. Der einfachste dieser Körper ist Adamantan, mit der Summenformel C10H16, die nächstgrößeren Diamantan mit 14 und Triamantan mit 18 Kohlenstoffatomen. Das Kopplungsprodukt von Diamantan und Triamantan ist über eine 170,4 Pikometer lange Bindung verknüpft. Die bemerkenswerte Länge kommt dadurch zu Stande, dass die voluminösen Diamantoide nicht näher aneinanderrücken können, ein Phänomen, das man als sterische Hinderung bezeichnet und das auch in anderen Molekülen mit raumfüllenden Strukturen für verlängerte Bindungen zuständig ist. Dort jedoch sind Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen mit Längen von über 165 Pikometern schon so instabil, dass die Moleküle bei Raumtemperatur in die entsprechenden Radikale zerfallen.
© Schreiner, P.R. et al.: Overcoming lability of extremely long alkane carbon–carbon bonds through dispersion forces. In: Nature 477, S. 308–311, 2011, fig. 2 (Ausschnitt)
Diamantoid-Addukt mit extrem langer Bindung | Das Kupplungsprodukt von Diamantan und Triamantan hat die längste stabile Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung. Die Interaktion zwischen den wasserstoffreichen Oberflächen beider Moleküle stabilisiert die gesamte Verbindung.
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