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Zu heiß, zu kalt: Extremwetter führt zu Kohlendioxid-Rekord

Schuld ist das Wetter: Die globale Stromversorgung stößt so viel Treibhausgas aus wie nie zuvor. Droht nun ein Klima-Teufelskreis - oder war alles nur Zufall?
Kohlekraftwerk

Der Kohlendioxidausstoß der globalen Stromversorgung ist 2018 so stark gewachsen wie seit sieben Jahren nicht. Das geht aus dem »Statistical Review of World Energy« des Öl- und Gasproduzenten BP hervor, einem jährlich erscheinenden Überblick über die globalen Energiemärkte, der als Maßstab der Branche gilt. Demnach stiegen der Verbrauch an Primärenergie um 2,9 Prozent und die Emissionen um 2 Prozent. Ursache des Anstiegs sei vermutlich ungewöhnliches Wetter, so das Unternehmen; anhand von Preis- und Wirtschaftsdaten hätten Fachleute eher mit einem leicht sinkenden Energieverbrauch gerechnet. Allerdings seien in Nordamerika ebenso wie Eurasien ungewöhnlich viele Tage heißer oder kälter als normal gewesen – dadurch sei der Energieverbrauch durch Heizen und Kühlen angestiegen.

Energie aus Erdgas macht nach Angaben des Berichts den größten Teil des Anstiegs aus, ein weiterer großer Posten sind erneuerbare Energien, die um mehr als 14 Prozent wuchsen und nun 9,3 Prozent der weltweiten Stromerzeugung ausmachen. Auch Wasserkraft und Nuklearenergie legten zu, Erstere vor allem in Europa, Letztere in China. Doch auch der Kohleverbrauch wuchs doppelt so stark wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre; dieser Energieträger deckt nach wie vor fast 40 Prozent der globalen Stromproduktion ab. »Die jüngeren Trends erscheinen noch weit entfernt von jenen Arten von Umstellungswegen, die konsistent mit der Einhaltung der Pariser Klimaziele sind«, schreibt Spencer Dale, der leitende Ökonom von BP, in seiner Analyse.

Ob der Klimawandel hinter der höheren Zahl an Heiz- und Kühltagen steckt, darauf legt sich der Bericht nicht fest. Es bestehe die Möglichkeit, dass beide zusammenhängen; in diesem Fall sei nicht auszuschließen, dass die Welt in einen Teufelskreis aus extremeren Wetterbedingungen und höherem Energiebedarf gerate, der zu unkontrolliert steigenden Emissionen führt. Das sei aber nur eine denkbare Interpretation der Daten, schreibt Dale: »Wenn es nur zufällige Fluktuationen sind, würden wir erwarten, dass die Wettereffekte in Zukunft auf ein normales Maß sinken.«

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