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Tankerunglücke: Exxon Valdez: Öl belastet immer noch die Umwelt

Verölter Seeotter
Auch 17 Jahre nach dem Untergang des us-amerikanischen Tankers "Exxon Valdez" vor der Küste Alaskas belasten immer noch Ölverschmutzungen die Ökosysteme der Region.

Die schleichende Freisetzung von Schadstoffe und deren Anreicherung in der Nahrungskette könnte deshalb der Grund sein, warum sich die Bestände von Enten und Seeottern im Umfeld des Havarieorts – dem Prince-William-Sound – seit 1989 deutlich geringer erholt haben als in weniger stark kontaminierten Bereichen. Nach den Untersuchungen von Jeff Short vom Nationalen Seefischerei-Dienst Alaskas und seinen Kollegen finden sich die Rückstände zudem nicht nur unter sehr hoch gelegenen Küstenabschnitten, sondern auch in tieferen Gezeitenzonen, in denen die Tiere regelmäßig nach Nahrung suchen.

Insgesamt entdeckten die Forscher an 14 von 32 untersuchten Stränden Schweröl an der Oberfläche wie im Untergrund von Sand und Schlick. Da Otter wie Enten während der Futtersuche häufig den Boden aufwühlen, um an Muscheln oder Würmer zu gelangen, könnten sie folglich sehr oft mit dem Öl in Kontakt geraten oder es aufnehmen. Dafür sprechen auch die hohen Konzentrationen von Entgiftungsenzymen in den Körpern der Tiere, die in der Prince-William-Bucht leben.

Shorts Team schätzt, dass selbst knapp zwanzig Jahre nach dem Untergang des Schiffs immer noch mehr als 100 000 Liter der ursprünglich ausgelaufenen 40 Millionen Liter Rohöl die Küsten des Sunds verseuchen. Da die tiefer liegenden Gezeitenzonen mindestens die Hälfte des Tages nicht Wind und Wetter ausgesetzt sind, könnten die betroffenen Strände noch auf Jahrzehnte belastet sein, so die Wissenschaftler.

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