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Hochschulpolitik: Exzellenz-Unis nur in München und Karlsruhe

Die TU München, die LMU München und die TU Karlsruhe sind als Sieger der Exzellenzinitiative unter den deutschen Hochschulen hervorgegangen. Damit bescheinigten die ausschlaggebenden wissenschaftlichen Gutachter nur drei Universitäten aus zehn Kandidaten den Exzellenzstatus. Die Entscheidung, an die die Vergabe milliardenschwerer Förderprogramme gebunden ist, sorgte für einen Eklat bei den Schlussberatungen. Vertreter der Politik meldeten noch vor der Bekanntgabe offiziell Protest am Verfahren an.

Für Unstimmigkeiten sorgte offenbar, dass besonders auf technische Forschung spezialisierte Hochschulen und keine aus dem Norden Deutschlands den inoffiziellen Titel "Spitzenuniversität" zugesprochen bekommen haben. Politische Entscheidungsträger wollten dies mutmaßlich nicht akzeptieren, wurden aber offenbar im Entscheidungsgremium durch die Mehrheit der wissenschaftlichen Gutachter überstimmt.

Nur den erklärten Siegern der so genannten "dritten Säule" der Exzellenzinitiative winkt eine zunächst auf fünf Jahre beschränkte zusätzliche Förderung von 13,5 Millionen Euro jährlich. Dazu war neben wissenschaftlicher Exzellenz und herausragender Graduiertenausbildung auch ein überzeugendes Zukunftskonzept gefragt, woran letztlich sieben der zehn Endrundenteilnehmer in den Augen der Gutachter scheiterten. Die Kandidaten Aachen und Heidelberg sind nicht wegen der mangelnden Qualität in Lehre und Forschung, sondern auf Grund der die Gutachter nicht befriedigenden zukünftigen Konzeption aussortiert worden.

Mit kleineren Fördertöpfen sollten aber auch Hochschulen belohnt werden, die in einzelnen dieser Kategorien gut abschnitten. Auch hier genügten die Entscheidungen der wissenschaftlichen Gremiumsmitglieder scheinbar nicht ausreichend dem politisch gewünschten Proporz. Einzelne Entscheidungsträger aus der Politik stellten Dauer und Bewilligung der zunächst versprochenen Gelder daher angeblich zur Disposition. Offiziell verlautbarte, dass die Politiker sich in Zukunft mehr Mitspracherechte im Entscheidungsverfahren wünschen.

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