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Raumsonde Juno: Die schärfsten Bilder vom Großen Roten Fleck

Die US-Raumsonde Juno hat am 11. Juli 2017 den Großen Roten Fleck des Jupiters überflogen, den größten Wirbelsturm des Sonnensystems. Dabei kam sie bis auf 9000 Kilometer an den Sturmwirbel heran und konnte ihn in bislang unerreichter Qualität fotografieren.
Der Große Rote Fleck am 11. Juli 2017 (Ausschnitt aus Rohbild)

Update, 13. Juli 2017: Am frühen Morgen des 13. Juli veröffentlichte die US-Raumfahrtbehörde NASA erste Aufnahmen des Großen Roten Flecks auf Jupiter, welche die Raumsonde Juno bei ihrer dichten Jupiterpassage am 11. Juli 2017 aufgenommen hatte. Die Aufnahmen zeigen in nie dageweser Schärfe Details dieses größten Sturmwirbels im Sonnensystem. Die Bilder wurden von Amateur-Bildbearbeitern erzeugt, welche dafür die frei zugänglichen Rohdaten der Bordkamera von Juno nutzen. Auf den Aufnahmen sind Einzelheiten des Großen Roten Flecks zu sehen, die den Planetenforschern bislang unbekannt waren, unter anderem längliche dunkle Wolken, die sich Adern gleich durch die rötlichen Gefilde des Sturmwirbels winden. Der Große Rote Fleck erstreckt sich über eine Breite von 16 300 Kilometern, etwa den 1,3-fachen Durchmesser der Erde. In ihm wehen Winde mit mehr als 300 Kilometer pro Stunde. Die Bordkamera von Juno verwendet ein extremes Weitwinkelobjektiv, ein so genanntes Fischauge, so dass die Aufnahmen eine besondere Bildästhetik aufweisen.

Der Große Rote Fleck am 11. Juli 2017 | Dieses Bild des Großen Roten Flecks auf Jupiter nahm die US-Raumsonde Juno am 11. Juli 2017 aus einer Entfernung von 14 000 Kilometern auf. Die Aufnahme wurde vom Amateur-Bildbearbeiter Jason Major aus Rohdaten der Bordkamera von Juno erzeugt und in seinen Farben verstärkt, um Details hervorzuheben. Im Inneren des etwa 16 000 Kilometer breiten Sturmwirbels lassen sich turbulente Strukturen erkennen.

Größer als die Erde, stellt der Große Rote Fleck auf Jupiter eines der größten Rätsel des Riesenplaneten dar. Der Wirbelsturm wird seit rund 300 Jahren auf Jupiter beobachtet, aber die Gründe für seine Langlebigkeit und warum er überhaupt entstanden ist, sind nach wie vor unbekannt. Daher war es eines der Ziele der US-Raumsonde Juno, den Großen Roten Fleck (GRF) bei einem ihrer Umläufe aus der Nähe zu erkunden. Die Sonde passierte nun am 11. Juli 2017 den Großen Roten Fleck und kam dabei bis auf 9000 Kilometer an ihn heran, so nah wie noch keine Raumsonde zuvor. Dabei konnte sie eine Fülle an Bildern und Messdaten aufzeichnen, deren Übertragung zur Erde jetzt begonnen hat. Die US-Raumfahrtbehörde NASA wird in den kommenden Tagen erste Rohbilder veröffentlichen. Die Forscher sind gespannt, wie der riesige Wirbelsturm im Detail aussieht.

Der Große Rote Fleck in Falschfarben | Rund 10 000 Kilometer trennten die US-Raumsonde Juno von der Oberfläche des Riesenplaneten Jupiter, als sie am 11. Juli 2017 diese Ansicht des Großen Roten Flecks aufnahm. Das Bild wurde vom Amateur-Bildbearbeiter Gerald Eichstädt in Falschfarben verarbeitet, um Einzelheiten dieses gigantischen Sturmwirbels hervorzuheben, der hier an ein blutrotes starrendes Riesenauge erinnert.

Juno erreichte ihren geringsten Abstand zu Jupiter um 3:55 Uhr MESZ, nur noch 3500 Kilometer trennten sie von der Wolkenoberfläche des Gasriesen. Rund elf Minuten später zog die Sonde über den Großen Roten Fleck hinweg. Juno befindet sich seit rund einem Jahr in einer stark elliptischen Umlaufbahn um Jupiter, wobei ein Umlauf 53 Tage dauert. Bislang hat Juno im Jupiterumlauf 115 Millionen Kilometer zurückgelegt, das entspricht rund zwei Dritteln der Distanz Erde-Sonne. Die Raumsonde startete im August 2011 und benötigte etwa fünf Jahre, um Jupiter zu erreichen.

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