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Entwicklung: FAO: Kriege sind Hungerursache Nummer Eins

Die unzähligen bewaffneten Unruhen, Aufstände, Bürger- und internationalen Kriege bilden mittlerweile das größte Hemmnis gegen eine ausreichende Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrung. Sie werden allerdings bereits dicht gefolgt von der Aids-Epidemie und dem anstehenden Klimawandel, wie die Weltgesundheitsorganisation nun in einem Bericht bekannt gab.

Die angestrebte Halbierung der weltweiten Zahl Hungernder bis zum Jahr 2015 könnte dadurch klar verfehlt werden, so die Warnung der FAO. Bis auf die Regionen südlich der Sahara nimmt diese Anzahl aber dennoch ab, wenngleich nicht in dem gewünschten Umfang. Allerdings kommt es in allen von Hunger betroffenen Regionen zu einer Zunahme an von Menschen verursachten Versorgungskrisen: Kriege und Wirtschaftskrisen waren zwischen 1992 und 2003 in 35 Prozent der Fälle der Auslöser für Unterernährung und Mangelversorgung, während sie in der Zeit von 1986 bis 1991 nur zu 15 Prozent verantwortlich waren. An Bedeutung gewinnt auch der Klimawandel – und dadurch bedingte oder gehäufte Pflanzen- und Tierkrankheiten oder Plagen –, der vor allem Gebiete in Afrika und Indien negativ treffen könnte.

Kriege beschränken sich in ihrer Wirkung jedoch nicht nur auf die direkt betroffenen Gebiete, sondern beeinflussen auch die Situation abseits des Kampfgeschehens. Denn sie ziehen Mittel aus den nationalen Entwicklungsprogrammen ab und leiten diese Militärbudgets um, führen zu Flüchtlingsbewegungen in Nachbarländer und stören die regionale Wirtschaftskraft. Zudem kommt es in ihrem Gefolge zu einer Ausbreitung von HIV und anderen Seuchen durch Vertreibung, mangelhafte Hygiene, gezielte Vergewaltigungen oder Prostitution. Frieden ist daher eines der wichtigsten Ziele für eine erfolgreiche Bekämpfung des Welthungers, schließt die FAO in ihrem Bericht.

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