Chemie: Feuerwerk mit Informationsgehalt

© George Whitesides / Harvard University (Ausschnitt)
© George Whitesides / Harvard University (Ausschnitt)
Wie eine Lunte ... | ... brennt der Streifen aus Nitrozellulose ab. Dabei wechselt die Flamme ihre Farbe, sobald sie einen Metallpunkt erreicht; hier leuchtet sie vorübergehend blau.
Mit einem Tintenstrahldrucker brachten George M. Whitesides und seine Kollegen feine Punkte aus verschiedenen Metallsalzen auf einen dünnen Streifen Nitrozellulose. An einer Seite entzündet, brennt diese "Infolunte" rasch ab. Sobald die gelbliche Flamme einen Metallpunkt erreicht, erstrahlt sie in der Spektralfarbe des betreffenden Metalls. Diese kann ein geübtes Auge, in jedem Fall aber ein Spektrometer identifizieren. Mit nur drei Alkalimetallen – Lithium, Rubidium und Caesium – vermochten die Wissenschaftler so ihre zentrale Botschaft in vier Sekunden zu übermitteln: "look mom no electricity" ("guck mami kein strom"). Ein Buchstabe wurde dabei durch die Abfolge von zwei Blitzen definiert, die jeweils ein-, zwei- oder dreifarbig waren.
© George Whitesides / Harvard University (Ausschnitt)
Da freut sich Mami ... | ... denn zum Senden einer Botschaft mit der "Infolunte" ist keine Elektrizität nötig. Es muss nur das Farbenspiel in seiner zeitlichen Abfolge erfasst werden. Jeder Buchstabe besteht dabei aus zwei aufeinander folgenden Lichtblitzen, die ein-, zwei- oder dreifarbig sein können. Das "L" wird beispielsweise durch das gleichzeitige Aufleuchten von Caesium und Lithium, gefolgt von einem Rubidiumblitz kodiert.
Christian Tack
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