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Fische: Neu entdeckt - im Golf von Mexiko

Korallenriffe können es in ihrer Artenvielfalt mit tropischen Regenwäldern aufnehmen. Der Fund eines bislang unbekannten Barsches vor Mexiko bestätigt das.
Ein gelblich-weißer Fisch mit leuchtend gelben Flossen und einem markanten schwarzen Fleck auf der Schwanzflosse schwimmt vor einem blauen Hintergrund. Der Fisch hat ein auffälliges schwarzes Muster um das Auge.
Der Campeche-Bank-Hamletbarsch (Hypoplectrus espinosai) ist charakteristisch gefärbt und Bewohner eines mexikanischen Riffs.

Der Golf von Mexiko ist 2025 aus anderen Gründen immer wieder einmal Thema. Darüber wird leicht vergessen, dass dieses Randmeer des Atlantiks eine hohe Artenvielfalt aufweist, die noch weiter wächst. Denn Biologen beschreiben regelmäßig neue Spezies, die in diesem Ökosystem leben – wie den Campeche-Bank-Hamletbarsch (Hypoplectrus espinosai), den ein Team um Oscar Puebla von der Universität Oldenburg entdeckt hat. Der Fisch sei ein gutes Beispiel für den Artbildungsprozess, der bei den Hamletbarschen noch nicht abgeschlossen ist, so die Forscher.

Allein seit 2011 wurden 7 der 18 anerkannten Hamletbarscharten neu gefunden und wissenschaftlich erfasst. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrem Farbmuster, wobei beim Campeche-Bank-Hamletbarsch die schwarzen Flecken am Schwanz und im Gesichtsbereich wichtig sind. So nimmt das Schwarz bei ihm größere Flächen am Schwanz ein, beim verwandten Butter-Hamletbarsch hingegen kleinere. Außerdem fehlt der Neuentdeckung die schwarze Augenmaske, die bei anderen Vertretern der Familie auftritt. Genetische Untersuchungen bestätigten, dass es sich tatsächlich um eine bislang unbekannte Spezies handelt und nicht nur um eine Farbvariante.

Zuerst bemerkt wurde der Campeche-Bank-Hamletbarsch von Alfonso Aguilar-Perera von der Universidad Autónoma de Yucatán bei Tauchgängen an einem Riff vor dem mexikanischen Bundesstaat Campeche: Das »merkwürdige« Farbmuster hatte nicht zu dem anderer Arten gepasst, weshalb die Biologen einige Exemplare fingen und näher untersuchten. Zusätzlich werteten sie Bilder aus, die extra von Unterwasserfotografen geschossen wurden. Mit einer Größe von elf Zentimetern zählen die Campeche-Bank-Hamletbarsche zu den kleineren Vertretern ihrer Verwandtschaft.

Benannt wurde die neue Art zu Ehren von Héctor Salvador Espinosa Pérez, einem mexikanischen Ichthyologen. Er gründete die Mexikanische Ichthyologische Gesellschaft und war Kurator der Mexikanischen Nationalen Fischsammlung. Die Forscher hoffen darauf, dass die Riffe rund um die Campeche Bank im Golf von Mexiko bald strenger geschützt werden, um ihre Artenvielfalt zu erhalten.

  • Quellen
Zootaxa 10.11646/zootaxa.5618.4.3, 2025

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