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HIV: Fischergemeinden überproportional von Aids betroffen

Frauen und Männer aus Fischerdörfern haben ein fünf- bis zehnfach höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren als der Rest der Bevölkerung.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Edward Allison und Janet Seeley von der East-Anglia-Universität im Auftrag der FAO. Die Wissenschaftler sammelten dazu statistische Daten aus aller Welt, so etwa aus Thailand, wo bis zu zwanzig Prozent aller Bootsbesatzungen HIV-positiv sind, während dies im Landesdurchschnitt nur für 1,5 Prozent der Bevölkerung gilt. In Kambodscha sind Fischer nach Prostituierten die am stärksten betroffene Gruppe des Staates.

Die Forscher geben als Grund für dieses hohe Infektionsrisiko unter anderem die Mobilität der Fischer an, die oft lange unterwegs sind. Weiterhin erhalten sie ihre Entlohnung zumeist in bar, und sie wird deshalb nicht selten in den zahlreichen Bordellen der Fischereihäfen gleich wieder umgesetzt. Meist sind die Fischer auch schlecht gebildet und zudem sehr risikofreudig, was in Kombination häufig zu einer Negierung von Gefahren führt. Nicht zu unterschätzen ist nach Ansicht der Wissenschaftler auch die häufig mangelhafte Stellung der Frauen in diesen Gesellschaften.

Mit ihrer Untersuchung wollen Allison und Seeley diesen Teil der HIV-Problematik wieder verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, denn die Krankheit schwächt mit der Fischerei einen meist bedeutenden Erwerbszweig von Entwicklungsländern.

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