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Ökologie: Fischreichtum schützt Korallenriffe

Korallenriff Falterfisch
Korallenriffe zählen zu den artenreichsten Lebensräumen. Doch seit Jahren gehen sie weltweit zu Grunde. Über die Ursache herrscht noch immer Rätselraten. Neue Erkenntnisse liefert nun ein Forscherteam um Laurie J. Raymundo von der University of Guam in Mangilao. Demnach ist ein Riff umso gesünder, je mehr Fischarten es enthält. Außerdem ergaben sich Hinweise, dass Falterfische für die Blumentiere tödliche Krankheiten übertragen.

Die Forscher untersuchten 14 Meeresregionen mit Korallenkolonien in den Gewässern der Philippinen. Dabei verglichen sie jeweils eine Schutzzone und ein vergleichbares Nachbargebiet. In allen 14 Regionen wurden in zufällig gewählten Ausschnitten stichprobenartig die Korallenkolonien identifiziert, gezählt und nach sechs Krankheitsymptomen wie Ausbleichen, weiße Flecken, Wachstumsstörungen und schwarze oder braune Bänder untersucht. Dabei fanden sich in den befischten Gebieten wesentlich mehr erkrankte Korallen als in den geschützten; ihr Anteil betrug 4,5 gegenüber 2,8 Prozent.

Zugleich bestimmten die Forscher die Anzahl der Fischarten in den 14 Regionen. Dabei zeichneten sich die Schutzzonen durch eine wesentlich höhere Artenvielfalt aus als die Vergleichsgebiete. Offenbar führt die Fischerei zu einer Dezimierung des Fischbestands. Das aber beeinträchtigt, so die Schlussfolgerung von Raymundo und ihrem Team, die Stabilität des Ökosystems und schwächt die Belastbarkeit der Korallenriffe, weshalb sie anfälliger für Krankheiten werden. Überträger dieser Krankheiten könnten die besonders farbenprächtigen Falterfische sein, die sich von Korallen ernähren. Sie werden nur selten gefangen und leben daher vermehrt in den befischten Gebieten, wo Korallenkrankheiten besonders häufig sind.

Julia Eder

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