Zweiter Weltkrieg: Fluchttunnel des "Great Escape" gefunden
Berühmt wurde das berüchtigte Kriegsgefangenenlager Stalag Luft III vor allem durch Steve McQueen, der in dem Film „The Great Escape“ (in Deutschland: „Gesprengte Ketten“) die Hauptrolle spielte. Er basierte auf dem versuchten Ausbruch alliierter Gefangener aus dem Nazi-Lager nahe der polnischen Stadt Sagan. Jetzt sind Forscher um Jamie Pringle von der Keele University in zehn Meter Tiefe auf den 110 Meter langen Tunnel gestoßen, den die Männer nach Monate langer Arbeit gegraben hatten.
Mit Hilfe von Augenzeugen, alten polnischen und sowjetischen Karten und Fotos konnten Pringle und seine Kollegen das ausgeplünderte und vom Wald überwucherte Kriegsgefangenenlager der Nationalsozialisten rekonstruieren. Durch den Einsatz von Bodenradar und Magnetometermessungen fanden sie schließlich den Tunnel, der von den Gefangenen den Spitznamen „Harry“ erhalten hatte. Die Arbeiten an zwei weiteren Tunneln – „Dick“ und „Tom“ – waren vor Fertigstellung aufgegeben oder durch die Nazis entdeckt worden.
Die Wände des Tunnels hatten die Lagerinsassen mit Bettgestellen abgestützt. Ineinander gesteckte Milchdosen gewährten die Luftzufuhr. In Hütte 122 stießen die Wissenschaftler auf den Eingang von "Harry". Dort fand sich noch die Platte, die einst den Zugang versperrte sowie der verrostete Haken zum Öffnen. Auch ein aus einem Gummistiefelabsatz geschnitzter Stempel mit dem Wehrmachtsadler sowie persönliche Gegenstände der Tunnelgräber lagen noch im Schacht.
Von den 87 Gefangenen, die den Tunnel bereits in Richtung Freiheit verlassen hatten wurden elf unmittelbar am Ausgang gefasst. 73 wurden wenig später in den winterlichen Wäldern der Umgebung gestellt.
Am Ende hatten aber nur drei Männer Glück. Die Norweger Per Bergsland und Jens Müller schafften es schließlich bis ins neutrale Schweden, während sich der Holländer Bram van der Stok nach einer Odyssee durch Europa in das britische Konsulat von Spanien rettete.
Miriam Müller
Mit Hilfe von Augenzeugen, alten polnischen und sowjetischen Karten und Fotos konnten Pringle und seine Kollegen das ausgeplünderte und vom Wald überwucherte Kriegsgefangenenlager der Nationalsozialisten rekonstruieren. Durch den Einsatz von Bodenradar und Magnetometermessungen fanden sie schließlich den Tunnel, der von den Gefangenen den Spitznamen „Harry“ erhalten hatte. Die Arbeiten an zwei weiteren Tunneln – „Dick“ und „Tom“ – waren vor Fertigstellung aufgegeben oder durch die Nazis entdeckt worden.
Die Wände des Tunnels hatten die Lagerinsassen mit Bettgestellen abgestützt. Ineinander gesteckte Milchdosen gewährten die Luftzufuhr. In Hütte 122 stießen die Wissenschaftler auf den Eingang von "Harry". Dort fand sich noch die Platte, die einst den Zugang versperrte sowie der verrostete Haken zum Öffnen. Auch ein aus einem Gummistiefelabsatz geschnitzter Stempel mit dem Wehrmachtsadler sowie persönliche Gegenstände der Tunnelgräber lagen noch im Schacht.
Von den 87 Gefangenen, die den Tunnel bereits in Richtung Freiheit verlassen hatten wurden elf unmittelbar am Ausgang gefasst. 73 wurden wenig später in den winterlichen Wäldern der Umgebung gestellt.
Am Ende hatten aber nur drei Männer Glück. Die Norweger Per Bergsland und Jens Müller schafften es schließlich bis ins neutrale Schweden, während sich der Holländer Bram van der Stok nach einer Odyssee durch Europa in das britische Konsulat von Spanien rettete.
Miriam Müller
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