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News: Flutkatastrophe muss Anlass für mehr Naturschutz sein

Hartmut Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, fordert als Konsequenz aus der derzeitigen Hochwasserkatastrophe einen sorgsameren Umgang mit den Flüssen und einen höheren Stellenwert für Naturschutz an Fließgewässern sowie in der Landnutzung. So sei der Mensch mit daran beteiligt, dass Hochwasser in den letzten Jahren gehäuft und verschärft auftreten.

Als besonders dramatisch stuft er den Verlust an Auen und damit natürlichen Überschwemmungsflächen ein – der Rhein wie der deutsche Abschnitt der Elbe büßten bis zu vier Fünftel ihrer ursprünglich großflächigen Auen ein. Es sei daher vor allem notwendig, die Funktion von Auen als Hochwasserretentionsflächen, wo immer möglich, wieder herzustellen beziehungsweise die noch vorhandenen Auflächen langfristig zu sichern und nicht durch weiteren Staustufenbau und Eindeichungen zu gefährden. An der Mittelelbe ist ein Ausbau zur Bundeswasserstraße geplant, der jedoch aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen sehr umstritten ist.

Weiterhin hätten Flussbegradigungen, welche die Fließgeschwindigkeit erhöhen, sowie die zunehmende Flächenversiegelung und Waldschäden in den Mittelgebirgslagen die Fluten gefördert. Dazu kommt eine intensive Bodenbewirtschaftung in Monokulturen mit schweren Landmaschinen, die den Boden verdichten, dadurch seine Wasseraufnahmefähigkeit mindern und den oberflächlichen Abfluss erhöhen. Eine Änderung der Bewirtschaftungsmethoden sei daher vorteilhaft.

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  • Quellen
Bundesamt für Naturschutz

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