Direkt zum Inhalt

News: Fördert Impfung gegen Windpocken Gürtelrose-Erkrankungen?

Umfangreiche Impfkampagnen gegen Windpocken bei Kindern könnten dazu führen, dass mehr ältere Menschen an Gürtelrose erkranken, die durch dieselben Erreger verursacht wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Marc Brisson und seinen Kollegen des Public Health Laboratory Service in London.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Erwachsene, die mit Kindern zusammenleben, seltener eine Gürtelrose entwickeln als allein lebende Menschen. Das Virus überdauert nach einer Infektion im Körper und kann bei einer Schwächung des Immunsystems – beispielsweise im Alter – die schmerzhafte Hauterkrankung auslösen. Der ständige Kontakt mit Kindern und damit dem Erreger wirkt jedoch wie eine Auffrischung des Immunschutzes und hält das Virus in Schach.

Eine Impfkampagne in einer Bevölkerung von der Größenordnung der Vereinigten Staaten würde laut der Studie in den ersten 50 Jahren etwa 5000 Kindern das Leben retten. Gleichzeitig jedoch würden 5000 Menschen über 60 an Komplikationen durch Gürtelrose sterben und die Zahl der Fälle um 21 Millionen ansteigen, so die Berechnungen der Wissenschaftler. Ein Ausweg aus dem Dilemma könnte allerdings sein, auch die ältere Bevölkerung in die Impfungen mit einzubeziehen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
New Scientist
Vaccine 20: 2500 (2002)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.