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Krebserkrankungen: Fördert nächtliche Lichtexposition Leukämie bei Kindern?

Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen Lichteinwirkung in der Nacht und Leukämie bei Kindern. Demnach soll mangelnde Dunkelheit die nächtliche Produktion des Hormons Melatonin hemmen, das in anderen Studien eine schützende Wirkung der DNA vor oxidativem Stress gezeigt hat. Eine dadurch bedingte höhere Anfälligkeit für Mutationen könnte den Ausbruch der Krankheit fördern, erklären Russel Reiter von der Universität von Texas und Russell Foster vom Imperial College in London. Außerdem ließe sich damit womöglich auch der beobachtete Zusammenhang zwischen magnetischen Feldern und Leukämie erklären, da diese Felder offenbar ebenfalls den Gehalt an Melatonin reduzieren würden.

Die Ergebnisse werden von Untersuchungen untermauert, bei denen sich zeigte, dass Menschen, die nachts arbeiten und daher Licht ausgesetzt sind, häufig höhere Krebsraten aufweisen als vergleichbare Kontrollgruppen. Hingegen weisen blinde Menschen, deren Melatoninproduktion nicht durch den äußerlichen Lichteinfall beeinflusst wird, ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen auf.

Die Zahl der Leukämiefälle bei Kindern ist im 20. Jahrhunderts stark angewachsen. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren, bei denen die Erkrankungshäufigkeit allein in den letzten 50 Jahren um die Hälfte gestiegen ist. Allein in Deutschland erkranken jährlich 800 Kinder an Blutkrebs.

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