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Stammzelltherapie: Fötale Stammzellen als Schlaganfall-Therapie

Menschliche fötale Stammzellen könnten beschädigte Hirnzellen nach einem Schlaganfall ersetzen, hoffen amerikanische Wissenschaftler. Die Forscher um Steven Kelly von der Universität Stanford hatten Stammzellen aus dem Hirngewebe menschlicher Föten in Ratten injiziert, deren Gehirne durch Schlaganfall geschädigt waren.

Stammzelltherapie | Schematische Zeichnung (oben) und Gewebsschnitt (unten) von Rattenhirnen nach einem Schlaganfall (links) sowie von gesunden Kontrolltieren (rechts): Die injizierten humanen fötalen Stammzellen (schwarze Kreise) wandern selbstständig in Richtung der geschädigten Hirnbereiche (grau punktiert). Bei gesunden Tieren bleiben die Stammzellen in der Nähe der Injektionsstelle.
Vier Wochen später waren die transplantierten Zellen in die geschädigten Bereiche gewandert, wobei sich die Hälfte von ihnen zu Nervenzellen differenziert hatte. Hatten die Forscher die Stammzellen unmittelbar in die geschädigten Hirnareale injiziert, dann überlebten sie nur bei einer von neun Mäusen, vermutlich auf Grund mangelnder Blutversorgung. Lag die Injektionsstelle jedoch einige Millimeter entfernt, dann wanderten die Zellen bis zu 1,2 Millimeter in Richtung des zerstörten Gewebes. Die Wissenschaftler vermuten, dass die zerstörten Nervenzellen die Stammzellen durch biochemische Signale anlocken.

Ob die fötalen Stammzellen die beschädigten Hirnzellen wirklich funktional ersetzen, sei noch nicht bekannt, betont Arbeitsgruppenleiter Gary Steinberg. Der Einsatz menschlicher fötaler Stammzellen, die aus Nabelschnurgewebe oder abgetriebenen Embryonen gewonnen werden können, wäre jedoch – im Gegensatz zu den ethisch umstrittenen embryonalen Stammzellen – juristisch unbedenklich.

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