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Baden-Württemberg: Friedhof dokumentiert 3000 Jahre Siedlungsgeschichte

Steinzeitgrab aus dem Taubertal
Germanen, Kelten, Franken – sie alle bevölkerten einst den Süden Deutschlands. Im baden-württembergischem Taubertal lassen sich die verschiedenen Siedlungsphasen besonders gut nachvollziehen: Archäologen entdeckten nahe Lauda-Königshofen einen Friedhof, der mehr als 3000 Jahre lang durchgängig genutzt worden war. Skelette und Beigaben aus den rund 60 Gräbern dokumentieren die Geschichte der Gegend von der Frühsteinzeit bis ins Mittelalter.

Bei den ältesten Funden, die Matthias Weber und sein Team von der Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Stuttgart entdeckten, handelt es sich um Gefäße der schnurkeramischen Kultur aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Auch einen Grabhügel aus der anschließenden Bronzezeit konnten die Archäologen freilegen. Zwischen 800 und 100 v. Chr. lebten die Kelten im Taubertal, in einem ihrer Gräber stießen Weber und Kollegen auf ein gut erhaltenes Schwert.

In den Jahrhunderten darauf, zwischen 100 v. Chr. und 300 n. Chr., nutzten die Germanen den Friedhof. Sie setzten die Asche ihrer Toten in so genannten Brandgräbern bei. Bis ins frühe Mittelalter um 700 n. Chr. fanden dann die Bestattungen der Franken hier statt, von denen unter anderem ein goldener Schmuckanhänger erhalten ist.

Etwa die Hälfte der Gräber fällt in diese letzte Phase, aus ihnen konnten die Archäologen eine Reihe kostbarer Beigaben bergen. Offenbar waren die Menschen, die im mittelalterlichen Dorf in der Nähe wohnten, damals recht wohlhabend.

Lisa Leander

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