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Plattentektonik: Friedhof einer Kontinentalplatte entdeckt

Was passiert mit Erdplatten, die im Erdinneren verschwinden? Das ist noch nicht restlos geklärt. Ein neuer Fund am Marianengraben ermöglicht nun neue Einblicke.
Bathymetrische Daten des Marianengrabens (Ausschnitt; je dunkler, desto tiefer)

Der pazifische Marianengraben ist nicht nur die tiefste Stelle der Erdoberfläche, sondern auch ein Ort gewaltiger geotektonischer Veränderungen: Schließlich taucht hier die Pazifische unter die Philippinische Platte und wird langsam im Erdmantel wieder aufgeschmolzen. Doch die Pazifische Platte ist offensichtlich nicht das erste Krustenstück, das hier recycelt wird: Etwa 550 Kilometer westlich der heutigen Marianen-Subduktionszone wiesen Geowissenschaftler um Michael Weber vom GeoForschungsZentrum Potsdam eine steil stehende Platte innerhalb der Übergangszone zwischen oberem und unterem Erdmantel nach, die seismische Wellen reflektiert. Diese Zone könnte das Überbleibsel der nördlichen Neuguinea-Platte sein, die bisher nur theoretisch vorgestellt wurde, so Weber und Co. Ihre Existenz ließe sich damit womöglich belegen: Diese Platte wurde vor etwa 50 Millionen Jahren subduziert.

Ihre Überreste befinden sich in etwa 400 Kilometern Tiefe und wurden mit der so genannten Array-Seismologie nachgewiesen. Verglichen mit klassischen seismischen Tomografieverfahren ist sie sensibler und erfasst auch noch kleine Geschwindigkeits- und Dichteanomalien. Sie mache also auch noch feinere Strukturen sichtbar, erklären die Forscher.

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  • Quellen
Geophys J Int 10.1093/gji/ggu438, 2015

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