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Dinosaurier: Frühe Dinosaurier litten unter Klimawandel

Die frühen, großen Dinosaurier-Pflanzenfresser machten einen Bogen um die Tropen. War ihnen das Wetter zu wechselhaft?
Dinosaurier in der Trias

Merkwürdigerweise hatte der Siegeszug der großen Pflanzen fressenden Dinosaurier einst über einige Jahrmillionen hinweg vor den Tropen Halt gemacht: Im Erdzeitalter der Trias, als die Riesenechsen sonst schon längst weite Teile der Welt erobert hatten, waren die warmen Breiten um den Äquator lange noch merkwürdig leer geblieben. Fossilfunde solcher Spezies aus dieser Zeit sind dort daher extrem rar, ohne dass Forscher dafür einen guten Grund nennen konnten. Nun glauben Paläontologen eine Ursache gefunden zu haben: Schuld war vielleicht das für große Pflanzenfresser zu wechselhafte Tropenklima vor gut 200 Millionen Jahren.

Dinosaurier in der Trias | In der Trias war das Klima in den Tropen extrem wechselhaft: Feuchte Phasen wechselten zu schnell mit extremer Trockenheit, als dass große Pflanzenfresser sich wohl gefühlt hätten. Kleinen Fleichfresser-Dinosauriern wie denen im Hintergrund machte das nicht viel aus – und andere Reptilien wie die Phytosaurier und Aetosaurier waren sogar recht häufig, wie Fossilfunde nahelegen.

Hinweise auf die klimatischen und ökologischen Verhältnisse destillierten die Wissenschaftler bei Ausgrabungen einer Fossilfundstelle in New Mexico, in der gut erhaltene Überreste von Flora und Fauna vor 212 Millionen Jahren zu entdecken sind. Die genauen Analysen zeigen, dass vor Ort in der Trias regelmäßig tropisches Klima und extreme Dürren aufeinanderfolgten und die Vegetation sich daher immer wieder dramatisch wandelte. Dies dürfte eine dauerhafte Besiedlung durch anspruchsvolle Pflanzenfresser stark erschwert haben: Einzelne Tiere drangen sicherlich immer wieder einmal in Phasen günstigeren Klimas gegen den Äquator vor, auf Dauer jedoch evolvierten die großen Sauriervegetarier mitsamt ihren Jägern in den ständig günstigeren, gemäßigten Klimaten weiter südlich und nördlich. Andere, klimatolerantere kleinere Spezies besiedelten die Gegend aber durchaus, wie die häufig aufzufindenden Fossilreste von krokodilähnlichen Phytosaurieren mit ihren langen Schnauzen sowie gepanzerten Sauropsiden wie den Aetosauriern belegen.

Die ältesten Dinosaurierfossilien sind bisher in Argentinien gefunden worden und 230 Millionen Jahre alt. Schon 15 Millionen Jahre später hatten sich die Tiere bereits in verschiedensten Formen und Größen über die Erde ausgebreitet – mit Ausnahme des Tropengürtels, in dem damals höchstens einmal kleine Fleischfresser zu finden waren. Dieser Zustand dauerte dann rund 30 Millionen Jahre an – bis sich, so die Forscher, das Klima in den Tropen dann zum Jura hin immer mehr beruhigte.

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