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Frühgeborene: Haut-zu-Haut-Kontakt kann zarte Babys retten

Gefährdete Säuglinge haben eine höhere Überlebenschance, wenn sie direkten Hautkontakt haben. Die Känguru-Methode hilft bereits sofort nach der Geburt.
Frühgeborene oder sehr zarte Babys haben höhere Überlebenschancen, wenn sie direkt nach der Geburt Hautkontakt mit anderen Menschen haben.

Es ist bekannt, dass die Känguru-Methode das Sterberisiko für früh oder sehr klein geborene Babys senkt. Bei der Methode liegt ein Neugeborenes Haut an Haut auf dem Oberkörper eines Erwachsenen. Bisher ist es üblich, auf den Hautkontakt zu setzen, wenn die Kinder Anzeichen eines stabilen Zustands zeigen; etwa die Fähigkeit, selbstständig zu atmen. Doch weil die meisten Todesfälle bei Säuglingen auftreten, deren Zustand sich nicht stabilisiert hat, hat eine Forschungsgruppe den Ansatz überdacht.

Das Ergebnis: Es ist ratsam, so früh wie möglich auf Hautkontakt zu setzen, wie eine aktuelle Studie im »New England Journal of Medicine« nahelegt.

Das Team um Rajiv Bahl und Suman Rao von der Weltgesundheitsorganisation in Genf teilte für seine Untersuchung mehr als 3200 Neugeborene mit einem Gewicht zwischen 1 und 1,8 Kilogramm nach dem Zufallsprinzip ein, um entweder direkt nach der Geburt mit der Känguru-Pflege zu beginnen oder sobald sich ihr Zustand stabilisiert hatte. Die fünf teilnehmenden Krankenhäuser lagen in Indien, Ghana, Malawi, Nigeria und Tansania.

Die Gruppe fand heraus, dass der Beginn der Känguru-Pflege direkt nach der Geburt die Überlebenschancen der Babys um 25 Prozent verbesserte – ein so deutlicher Vorteil, dass die Studienleiter die Studie vorzeitig beendeten.

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