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News: Frühkindliche Infektionen schützen nicht vor Allergien

Eine dänische Studie hat die These widerlegt, dass Kleinkinder, die sich in ihren ersten Lebensmonaten mit einer Infektionskrankheit anstecken, später weniger unter allergischen Reaktionen leiden werden.

Die Wissenschaftler um Christine Stabell Benn von der Universität Kopenhagen hatten über 24 000 Mütter befragt und die Lebensumstände ihrer Kinder bis zum Alter von 18 Monaten verfolgt. Über die Hälfte der Kleinkinder war wenigsten einmal an einer Infektion wie Erkältung oder Durchfall erkrankt, zehn Prozent litt unter Neurodermitis, einer allergischen Entzündungsreaktion der Haut.

Die Auswertung ergab, dass das Risiko für Neurodermitis nach Infektionskrankheiten nicht sank, sondern im Gegenteil sogar anstieg. Andererseits erkrankten weniger Kinder an Neurodermitis, wenn sie mit älteren Geschwistern, Haustieren oder auf dem Land aufwuchsen, also einer keimreichen Umgebung ausgesetzt waren – ein Ergebnis, das aus früheren Studien bereits bekannt ist.

Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass durch Infektionen das Immunsystem von Kleinkindern besser gegen Allergien gewappnet sei, während eine übertriebene Hygiene das Gegenteil bewirke. Der schützende Effekt keimreicher Umgebung scheint jedoch unabhängig von Infektionen zu entstehen.

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  • Quellen
British Medical Journal 10.1136/bmj.38069.512245.FE (2004)

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