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Kometensonde Rosetta: Fünf mögliche Landezonen auf 67P

Nachdem die ersten detaillierten Daten seit Rosettas Ankunft beim Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko ausgewertet worden sind, kommen fünf mögliche Landezonen für die Landeeinheit Philae in Frage. Sie sollen ein sicheres Aufsetzen und die weitere Stromversorgung der Instrumente sicherstellen.
So soll Philae landen

Seit dem 6. August befindet sich die Raumsonde Rosetta bei ihrem Zielkometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko. Während ihres Formationsfluges in einer Entfernung von rund 100 Kilometern wurden Daten gesammelt, die dabei helfen sollen, einen geeigneten Landeplatz für die Landeeinheit Philae zu ermitteln. Als erste Sonde in der Menschheitsgeschichte soll sie Mitte November sicher auf einem Kometenkern aufsetzen. Dazu ist es nicht nur notwendig, die Risiken während der Annäherung an den Körper und der Landephase zu minimieren, sondern auch sicherzustellen, dass eine regelmäßige Kommunikation mit Rosetta möglich sein wird und dass die Sonneneinstrahlung für die Stromversorgung des 100 Kilogramm schweren Philae mit seinen zehn wissenschaftlichen Instrumenten ausreicht.

Fünf Landezonen auf 67P | Die fünf möglichen Landeorte auf dem Kometen 67P sind auf rund ein Quadratkilometer große Ellipsen festgelegt. Zwei befinden sich auf dem kleinen und drei auf dem großen Teil des Doppelkörpers.

Dazu wurde der Komet aus unterschiedlichen Richtungen gründlich in hoher Auflösung fotografiert, seine Oberflächentemperatur bestimmt und die Dichte und der Druck des Gases um den Kern herum untersucht. Darüber hinaus analysierten Forscher seine Rotation und bestimmten mit Hilfe seiner Schwereeinwirkung auf Rosetta seine Masse und die Schwerebeschleunigung auf der Oberfläche.

Am vergangenen Wochenende traf sich die "Landing Site Selection Group" – ein Komitee aus an der Rosettamission beteiligten Wissenschaftlern – in der französischen Raumfahrtagentur CNES in Toulouse, um die gesammelten Daten auszuwerten und über die möglichen Landeplätze zu beraten. Wegen der strengen Kriterien und der außergewöhnlichen Form des Kometen wurden viele Gebiete ausgeschlossen, so dass aus einer Vorauswahl von zehn Kandidaten fünf übrig blieben (siehe Bildergalerie).

Wegen der Unsicherheiten in der Navigation von Rosetta und im Ablauf der Abkopplung- und Abstiegsphasen können die Landeplätze nicht genauer als auf einen elliptischen Bereich von jeweils rund einem Quadratkilometer Fläche vorhergesagt werden. Deshalb ist es notwendig, dass in den kommenden Wochen, während derer sich die Raumsonde dem Kometenkern weiter auf rund 50 Kilometer nähern wird, weitere Informationen gesammelt werden, um zwischen den fünf Kandidaten entscheiden zu können.

Nach genauen Risiko- und Nutzenabwägungen werden die Forscher bis zum 14. September 2014 eine Rangfolge der möglichen Landezonen und einen Wunschkandidaten festlegen. Die Bestätigung des Landeorts und des endgültigen Landetermins soll aber nicht vor dem 12. Oktober erfolgen.

Nach der Landung, die zurzeit für den 11. November vorgesehen ist, werden Rosetta von ihrer Umlaufbahn und Philae von der Oberfläche aus den Kometen auf seiner Reise ins innere Sonnensystem begleiten. Im August 2015 wird sich das Trio der Sonne bis auf 185 Millionen Kilometer genähert haben. Im Verlauf der Zeit untersuchen die Sonden, wie sich die zunehmende Sonneneinstrahlung auf den Kern auswirkt. Dabei sind die Entwicklung der Koma und Veränderungen auf der Oberfläche von besonderem Interesse.

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