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Ornithologie: Fürsorglichkeit zahlt sich aus

Hausperling

Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Bei einer festen Partnerschaft sollten er und sie wissen, worauf sie sich einlassen. Im überwiegend monogamen Vogelreich wird es uns vorgemacht: Weibliche Haussperlinge (Passer domesticus) schenken ihren Gatten nur dann reichlich Nachwuchs, wenn die Männchen das Vogelnest zuvor mit vielen großen Federn polstern.

Haussperling | Vogelmännchen mit Brautgeschenk
Lola Garcia López de Hiero, Forscherin an der Universidad de Granada in Spanien, und ihr internationales Forscherteam beobachteten auf einer kleinen südafrikanischen Insel 50 Brutpaare des Haussperlings. Sie fügten einigen Nestern Federn hinzu, anderen entnahmen sie Federn. "Dann haben wir Videoaufnahmen der Vögel gemacht, um Informationen über das Verhalten zu gewinnen", so die Expertin. "Auf diese Weise haben wir erfahren, dass die Weibchen umso mehr Eier legen, je mehr Federn ihre Partner bringen." Dieses Verhalten ist Bestandteil der männlichen Balz. Die Vogelfedern sind sehr gute Wärmeisolatoren, und die Weibchen wissen, dass weniger Nachwuchs umkommt, wenn die Männchen viele Federn für das Nest heranschaffen. Sollten andersherum einmal Federn fehlen, werden die Lebensgefährten durch Rufe animiert, Nachschub zu liefern.

Weibliche Spatzen investieren also mehr Energie in die eigene Reproduktion, wenn sie wissen, dass es sich lohnt. Bei dieser Verhaltensweise handelt es sich wahrscheinlich um ein Ergebnis der sexuellen Selektion. Während Männchen aktiv um die weibliche Gunst buhlen müssen, können die Weibchen ihren Partner nach Qualität und Attraktivität auswählen. Attraktiv wirkt auf Spatzenweibchen die Größe des beim Singen anschwellenden Brustlatzes sowie eine prächtige Kopffärbung – und eben die Fürsorge des Partners.

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