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News: Gasströme im Omeganebel

Der Omeganebel Messier 17
Rund 5200 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Schütze findet sich der Omeganebel, auch Schwanennebel oder Messier 17 genannt. Es handelt sich um einen etwa 15 Lichtjahre großen Teil einer sich insgesamt über rund 40 Lichtjahre erstreckenden Ansammlung von interstellarem Gas und Staub, die rund 800 Sonnenmassen an Materie enthält.
Der Omeganebel im Infraroten | Den rund 5200 Lichtjahre von uns entfernten Omeganebel oder Messier 17 im Sternbild Schütze nahm das Weltraumteleskop Spitzer im Infraroten auf. In diesem Spektralbereich ist der Blick in das Zentrum des Nebels mit neuentstandenen, massereichen Sternen möglich, die im sichtbaren Licht hinter dichten Staubwolken verborgen bleiben.


Im Inneren des Omeganebels haben sich zahlreiche neue Sterne gebildet, von denen einige mehr als 40 Sonnenmassen aufweisen. Diese extrem massereichen Sterne leuchten 100 000 bis eine Million Mal so hell wie unsere Sonne und stoßen starke Sternwinde aus. Durch ihre Winde und ihre sehr energiereiche Strahlung haben sie im Inneren von Messier 17 um sich herum eine große Höhlung in die sie umgebenden Gas- und Staubmassen geblasen. Teilweise erreichen ihre Sternwinde Geschwindigkeiten von bis zu 2000 Kilometer pro Sekunde.

Dabei werden die Gas- und Staubmassen des Omeganebels gegen andere, weiter außen liegende massereiche Sterne gedrückt, die mit ihrem Sternwind dagegenhalten. An den Grenzen der lokalen Sternwinde zum großen Strömungsfeld bilden sich dadurch ausgeprägte, halbkugelförmige Stoßwellen aus.
Stoßfronten um massereiche Sterne | Starke Sternwinde und energiereiche Strahlung, die von extrem massereichen Sternen im Zentrum des Omeganebels ausgehen, haben eine große Höhlung im Inneren des Nebels ausgeräumt. Treffen die Sternwinde auf weiter außen liegende, ebenfalls massereiche Sterne, so halten diese mit ihren Sternwinden dem allgemeinen Strömungsfeld entgegen. An den Grenzzonen bilden sich dabei halbkugelfömige Stoßwellen aus. Die Pfeile verdeutlichen die Richtung des allgemeinen Strömungsfelds.
Sie zeigen wie eine Wetterfahne an, wie das Strömungsfeld im Omeganebel verläuft. Auch in der in der 13 700 Lichtjahre von uns entfernten Sternbildungsregion RCW 49 im Sternbild Zentaur stieß das Forscherteam um Matt Povich von der University of Wisconsin auf ähnliche Gebilde um massereiche Sterne. Und erst kürzlich wiesen Astronomen eine vergleichbare Stoßwelle um den Riesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion nach, wir berichteten.

Die Aufnahme entstand mit dem Infrarotsatelliten Spitzer, da im sichtbaren Licht dichte Staubwolken die Sicht blockieren. Im Infraroten ist dagegen der Staub transparent, sodass Spitzer in die Sternenkinderstube des Omeganebels blicken konnte.

Tilmann Althaus

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