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News: Gebildete Gesundheit

Ältere Männer und Frauen mit einer höheren Bildung sind körperlich aktiver, rauchen weniger, sind nicht so dick und haben ihr Leben besser im Griff als weniger gebildete Gleichaltrige, wie eine laufende Studie über gesunde, ältere Erwachsene aufdeckte.
"Bildung könnte durch ihre Verbindung mit vielen psychosozialen und biologischen Faktoren des einzelnen Individuums einen Einfluß auf die Gesundheit ausüben. Und diese Auswirkungen sind auch noch spät im Leben offensichtlich", schreiben Laura D. Kubzansky und ihre Kollegen in der September/Oktober-Ausgabe 1998 von Psychosomatic Medicine.

Die Forscher von der Harvard School of Public Health und dem Andrus Gerontology Center an der University of Southern California interviewten etwa 1 200 Männer und Frauen in ihren Siebzigern. Sie alle nahmen an fortlaufenden Studien der John D. and Catherine T. MacArthur Foundation über erfolgreiches Älterwerden teil. Für die neue Studie wurden Menschen ausgewählt, die bezüglich ihrer kognitiven und körperlichen Funktionen im oberen Drittel ihrer Altersgruppe eingestuft wurden.

Sogar unter diesen "junggebliebenen" älteren Erwachsenen, so fanden Kubzansky und ihre Kollegen heraus, wies eine höhere Bildung auf eine Reihe von Verhaltensmustern, biologischen Eigenschaften und psychologischen Faktoren hin, die mit besserer Gesundheit und Fitness in Zusammenhang stehen. Im Vergleich mit Menschen von geringerer Bildung, rauchten Personen mit höherer Bildung weniger Zigaretten und trieben mehr Sport. Sie besaßen eine besser Lungenfunktion, höhere Niveaus an HDL ("gutem") Cholesterin und ein niedrigeres Gewicht. Schließlich waren sie glücklicher und verfügten über eine größere Beherrschung und Zurückhaltung als Menschen mit weniger Bildung.

Die vorteilhaften Auswirkungen eines höheren sozioökonomischen Status auf die Gesundheit sind bestens dokumentiert. Einige Forscher glauben jedoch, daß diese Vorteile mit zunehmendem Alter abnehmen. In der neuen Studie deutet allerdings die Verknüpfung zwischen Bildung und einer Vielzahl gesundheitsbezogener Faktoren darauf hin, "daß soziale Unterschiede auch später im Leben die Gesundheit weiterhin beeinflussen."

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