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News: Geburtenkontrolle im frühen Universum

Große Galaxien im jungen Universum weisen häufig nur sehr geringe Geburtenraten von Sternen auf. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam um die Astronomin Mariska Kriek. Damit scheint die Phase erhöhter Sternbildung schneller abgeschlossen als bislang vermutet.
Galaxie M87
Kriek und ihr Team beobachteten mit dem Gemini-Süd-Teleskop in Chile insgesamt zwanzig Galaxien, deren Licht etwa elf Milliarden Lichtjahre zur Erde unterwegs war. In neun von ihnen fanden sie keinerlei Anzeichen für ionisierten Wasserstoff, der als charakteristisches Merkmal von Sterngeburten gilt. Zudem stellten sie fest, dass in den untersuchten Galaxien oft alte Sterne dominieren. Dies deutet laut Kriek darauf hin, dass die Gestirne dort bereits in den ersten paar Milliarden Jahren nach dem Urknall entstanden.

Somit scheinen Galaxien eine sehr effektive Methode zur Geburtenkontrolle zu besitzen. Nach anfänglich intensiver Sternentstehung, würde die Bildung neuer Sonnen erheblich unterdrückt.

Schwarze Löcher inmitten der Galaxien könnten dabei als kosmische Verhütungsmittel fungieren, spekuliert Kriek. Die Energie, die während der Akkretion von Materie um das Schwarze Loch emittiert würde, wirke einer Verdichtung des Gases und somit einer Sternentstehung entgegen.

Astronomen registrieren jedes Jahr nur wenige Sterngeburten in Galaxien. Um die heutige Vielzahl der Sterne – etwa 400 Milliarden allein in der Milchstraße – erklären zu können, nehmen sie eine erheblich gesteigerte Geburtenrate im frühen Universum an.

Maike Pollmann

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