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News: Geheimtinte aus dem Laserstrahl

Autodiebe könnten demnächst schnell die 'Lust' an ihrer Arbeit verlieren, da sich die Herkunft ihres Besitzes schnell nachvollziehen lässt. Denn mit dem Laser ist es nun möglich, unsichtbare Beschriftungen und Markierungen unterhalb der Lackoberfläche anzubringen. Durch Infrarot-Detektion werden die Markierungen sichtbar gemacht.
Unsichtbare Beschriftungen und Markierungen sind für viele Anwendungsfelder interessant. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist beispielsweise die Erhöhung der Fälschungssicherheit von Dokumenten und Originalprodukten. Die verbreitetste Methode zur unsichtbaren Markierung stellt das Bedrucken mit fluoreszierenden Farben und Tinten dar, die im Licht spezieller UV-Lampen leuchten. Die unsichtbare Markierung im Infrarotbereich ist für manche Anwendungen eine interessante Alternative zu UV-Markierungen, da die Infrarot-Markierung in oder unterhalb der Oberfläche angebracht wird.

Forscher des Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) entwickelten nun ein Verfahren zur Herstellung und Infrarot-Detektion von unsichtbaren Lasermarkierungen auf lackierten Metallblechen und -körpern.

Hierzu wird zunächst mit dem Laser eine sichtbare Anlaufbeschriftung auf dem Metall erzeugt, ohne dass es zu einem Materialabtrag kommt. Im folgenden Lackierprozess wird die Markierung durch die Lackschicht vollständig verdeckt und damit unsichtbar. Zum Lesen wird eine Infrarotkamera eingesetzt, die in der Lage ist, die Markierung durch die Lackschicht hindurch zu detektieren. Da die Markierung unterhalb der Lackschicht angebracht wird, ist sie sowohl wetter- als auch abriebfest. Zur Entfernung der Lasermarkierung müsste zum einen die Lackschicht entfernt werden und zum anderen die darunterliegende Oberfläche manipuliert werden. Die Entfernung der Sicherheitsmarkierung würde dadurch Spuren hinterlassen, deren Beseitigung, wenn überhaupt, nur mit hohem Aufwand möglich ist.

Das am LZH entwickelte Verfahren ist nicht auf Metallmarkierungen beschränkt. Auch andere zu lackierende Materialien können auf diese Weise unsichtbar markiert werden. Wichtig ist, dass es bei der Laserbeschriftung weder zu einem Materialabtrag oder -aufwurf noch zu einer thermisch bedingten Verzerrung der Oberfläche kommt, die man nach der Lackierung mit bloßem Auge sehen würde. In Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Pigmente und Lacke in Stuttgart (FPL) wird ebenfalls versucht, die Markierung durch Druck mit Hilfe eines Tintenstrahlverfahrens in eine mehrstufige Lackschicht einzubringen.

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