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Bildung: Gemeinsam Spaß haben bringt mehr für die Schule als gemeinsam lernen

Gutes familiäres Umfeld motiviert stärker für die weitere Schullaufbahn als elterlicher Bildungsdruck.
Familie hat Spaß

Lernbegeisterung bei Kindern und Jugendlichen hängt mehr mit emotionaler Nähe und gemeinsamen kulturellen Aktivitäten zusammen als mit dem Engagement der Eltern für die Schule. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, für welche die Bildungsforscherin Dimitra Hartas Umfragedaten von 10- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schülern analysierte. Wie sie dabei entdeckte, fanden die Befragten mit weniger enger Bindung an die Eltern die für den weiteren Bildungsweg relevante Zwischenprüfung GCSE doppelt so oft unwichtig; Kinder, die mit ihren Eltern in Museen oder Konzerte gingen, planten außerdem deutlich häufiger, die Schullaufbahn fortzusetzen – auch wenn man soziale und andere Unterschiede herausrechnet. Keinen Einfluss auf die Motivation zu höherer Bildung hatten dagegen gemeinsames Lernen und Bildungsaktivitäten neben der Schule.

Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage, welche Bedeutung die Versuchspersonen dem GCSE beimessen und ob sie nach dieser dem Realschulabschluss vergleichbaren Prüfung weiter die Schule besuchen wollten. Im britischen Bildungssystem gilt zu geringer Ehrgeiz bei Bildung und Ausbildung als Ursache für Armut und soziale Probleme. Den Nachwuchs stärker für die Schule zu motivieren, ist demnach der Schlüssel für mehr Einkommen und soziale Mobilität. Hartas kommt anhand ihrer Daten von 4427 Schülerinnen und Schülern nun zu dem Schluss, dass intensiveres Lernen nicht dazu beitrage, Kinder und Jugendliche für Bildung zu begeistern. Deswegen solle man die Familie mehr als Ort wichtiger emotionaler und intellektueller Wechselwirkung zwischen Kindern und Eltern betrachten und weniger als Fortsetzung der Schule mit anderen Mitteln.

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