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Nutzpflanzen: Gen macht Tomaten sonnenhungrig

Zu viel Licht tut Tomaten nicht gut - zum Leidwesen der Bauern, die die Pflanzen gerne rund um die Uhr beleuchten würden, um den Ertrag zu steigern.
Cherrytomaten am Strauch

Tomaten brauchen ihren "Schlaf" – wenn die Pflanzen länger als 16 Stunden im Licht stehen, entstehen typische Schäden an den Blättern. Wissenschaftler erforschen dieses Phänomen seit fast 100 Jahren, denn Bauern würden die Tomate gerne rund um die Uhr beleuchten: Je mehr Licht die Pflanze kriegt, desto schneller wächst sie. Doch bisher brauchen alle Tomaten acht Stunden Dunkelheit. Das könnte jetzt ein neu entdecktes Gen ändern, das ein Team um Aaron Velez-Ramirez von der Universität Wageningen in wilden Tomaten entdeckte.

Bestimmte wilde Tomatensorten vertragen nämlich sehr wohl längere Beleuchtung. Deswegen untersuchten Velez-Ramirez und seine Kollegen systematisch verschiedene dieser besonderen Sorten. Dabei stießen sie auf ein Gen namens CAB-13, das in den lichtresistenten Sorten aktiver ist. Als die Forscher das Gen in kommerzielle Tomatenpflanzen übertrugen, wuchsen diese klaglos unter Dauerlicht und lieferten dabei fast 20 Prozent mehr Ertrag. Nun wollen Velez-Ramirez und sein Team nicht nur systematisch neue Sorten für hohen Ertrag entwickeln, sondern hoffen auch, die genaue Funktion des Gens zu entschlüsseln und so neue Erkenntnisse über die Fotosynthese zu erlangen.

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