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Pharmaindustrie: Generika senken HIV-bedingte Sterblichkeit in Indien

Medikamente
In Indien hat sich die Sterblichkeit von HIV-Infizierten reduziert, da sich mehr Betroffene nach der Einführung von erheblich billigeren Generika eine antiretrovirale Therapie (ART) leisten können.

Bis zum Jahr 2000 lag der Preis für die Medikamente bei 778 Dollar pro Monat. Mit Einführung der Generika fiel dieser zunächst auf 100 Dollar und sank dann weiter auf 33 Dollar pro Monat bis 2003. Lediglich 13 Prozent der betroffenen Inder waren 1996 in der Lage, sich die teure Behandlung zu leisten. Im Jahr 2000 stieg diese Zahl schlagartig auf 22 Prozent und lag 2003 bereits bei 44 Prozent.

Eine antiretrovirale Behandlung zielt darauf ab, die Viruslast des Körpers zu senken und auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. In Folge davon sind die Patienten für Sekundärinfektionen weniger anfällig, da ihr Immunsystem wieder leistungsfähiger ist. Somit fallen die Sterblichkeitsraten beispielsweise durch Tuberkulose. Insgesamt nahm die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit HIV um 80 Prozent ab.

Nagalingeswaran Kumarasamyvom vom Zentrum für AIDS-Forschung und -Aufklärung in Chennai verweist auf die nicht unerheblichen Nebenwirkungen solcher Behandlungen, wie Hautausschlag, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und Blutarmut. Er betont aber, dass diese in Anbetracht der Erfolge von ART vertretbar seien.
Generika sind wirkstoffgleiche Nachahmerpräparate, deren Hilfsstoffe und Herstellungsprozesse vom Original abweichen können, aber in der Wirksamkeit ihren Vorbildern entsprechen. Wirtschaftsschwache und ärmere Länder setzen daher auf Generika, um ihrer Bevölkerung bezahlbare Medikamente bieten zu können.

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