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Johann Sebastian Bach: Genialer Schädel

Der begnadete Komponist Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) saß nicht gern Porträt. Nur für ein einziges Gemälde hatte er sich zur Verfügung gestellt. Jetzt ist es sein Schädel, der Modell stand. Schottische Forscher haben einen Abguss davon gescannt – und eine dreidimensionale Rekonstruktion vom Haupt des Komponisten angefertigt.

Schicht für Schicht rekonstruierten Caroline Wilkinson und Janice Aitken von der University of Dundee, Schottland, dazu die Muskeln und das Fettgewebe. Zuletzt fügten sie den ausgeprägten Unterbiss, die leicht asymmetrischen Gesichtszüge und die relativ große Nase des Komponisten hinzu. Fertig war die neue Büste.

Und die schaut früheren Porträts überaus ähnlich. Das ist nicht verwunderlich, da alle Büsten nach dem gleichen Vorbild angefertigt werden. Ob der dazu verwendete Schädel dem berühmten Musiker gehörte, ist ungewiss. Johann Sebastian Bach wurde nach seinem Tod ohne einen Grabstein beerdigt – und für rund einhundertfünfzig Jahre vergessen. Erst 1894 sollten seine Gebeine geborgen werden. Doch kamen damals drei Gräber in Frage. Die physiognomischen Eigenschaften Bachs auf dem einzigen Ölgemälde stimmten mit einem der drei Skelette überein. Immerhin: Die Entdeckung eines Überbeins, eines so genannten „Organisten“-Sporns, scheint die Echtheit zu bestätigen.

Cindy Franke

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