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Aus eins mach vier: Gentests spalten die Giraffe

Überraschung aus dem Labor: Erbgutanalysen zeigen, dass es in Wirklichkeit vier unterschiedliche Giraffenarten gibt.
Giraffen in einer Savannenlandschaft

Eine Giraffe ist eine Giraffe ist eine Giraffe – oder doch nicht? Bisher ging man davon aus, dass die Giraffen Afrikas allesamt zu einer einzigen biologischen Art gehören, eben der Giraffe, Giraffa camelopardalis. Doch tatsächlich verbergen sich hinter diesem Namen vier getrennte Arten, wie nun eine umfassende Analyse des Erbguts von mehr als 100 Tieren zeigt, die aus Populationen in ganz Afrika stammten. Wie die Arbeitsgruppe um Axel Janke von der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung berichtet, erwiesen sich dazu einige der neun getrennten Unterarten als genetisch identisch und werden nun als verschiedene Populationen einer Unterart aufgefasst. Statt einer Giraffenart mit neun Unterarten gebe es nun vier Giraffen, von denen eine Art drei, eine andere zwei Unterarten aufweise.

Die Entdeckung zeigt, wie wenig man über Giraffen tatsächlich weiß – die Tiere sind mit bis zu sechs Meter Körperhöhe recht unhandlich und können kräftig treten, was ihre Erforschung nicht so ganz einfach macht. Bisher teilte man die Tiere anhand ihres Fleckenmusters, der Hörner und ihres Verbreitungsgebiets den Unterarten zu, doch seit ein paar Jahren mehrten sich die Anzeichen, dass einige dieser Unterarten eigene Arten sein könnten. Das bestätigen jetzt die Ergebnisse von Janke und seinem Team: Trotz ihres sehr ähnlichen Aussehens pflanzen sich die vier Arten in freier Wildbahn nicht miteinander fort, dazu sind sie genetisch zu unterschiedlich. Die Aufteilung in vier separate Arten hat ganz praktische Konsequenzen für den Schutz der bedrohten Tiere: Zwei der neuen Arten kommen zusammen auf kaum 10 000 Exemplare, von einer Unterart gibt es nur noch einige hundert.

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