Direkt zum Inhalt

Sinnesphysiologie: Geruch wichtiger als Pheromone?

Eine Maus im Verhaltenstest
Beim Fortpflanzungsverhalten von Mäusen spielen Pheromone womöglich doch nicht die entscheidende Rolle. Viel wichtiger erscheint der über die Rezeptoren der Riechschleimhaut wahrgenommene Körpergeruch von Artgenossen, vermuten Forscher aus den USA.

Nirao Shah und sein Team von der Universität von Kalifornien in San Francisco hatten das Sexualverhalten genetisch veränderter männlicher Mäuse mit einem gestörten Riechepithel untersucht. Das vomeronasale Organ, das weibliche Pheromone wahrnimmt, war bei den Tieren dagegen intakt.

Im Gegensatz zu ihren normalen Artgenossen interessierten sich die mutierten Männchen nur wenig für paarungswillige Weibchen. Sie reagierten nicht auf die Pheromone im weiblichen Urin, und es kam zu keiner Paarung. Auch konkurrierende Männchen, die normalerweise heftige Aggressionen auslösen, beachteten sie kaum.

Die Forscher schließen daraus, dass vor allem das Riechepithel das Sexual- und Aggressionsverhalten der Nager beeinflusst. Bisher vermuteten Wissenschaftler, dass auch bei Säugetieren das vomeronasale Organ eine wichtige Rolle spielt. Ob der Mensch ebenfalls über eine auf Pheromone spezialisierte Sinneswahrnehmung verfügt, ist umstritten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.