Menopause: Gespräche statt Hormone
Etwa ein Drittel aller Frauen leiden während der Wechseljahre stark unter Beschwerden wie Hitzewallungen, Nervosität, Reizbarkeit und Schlafproblemen. Eine Hormonersatztherapie kann oft Abhilfe schaffen, die Methode ist aber wegen möglicher Nebenwirkungen in die Kritik geraten und wird daher von vielen Betroffenen abgelehnt.
Ein Team um die Psychologin Sheryl Green von der kanadischen McMaster University erprobte eine kognitive Verhaltenstherapie als Alternative. Frauen, die sich wegen Wechseljahresbeschwerden medizinisch behandeln lassen wollten, lernten in zwölf wöchentlichen Sitzungen unter anderem Strategien für den Umgang mit der »fliegenden Hitze«, aber auch mit negativen Emotionen und Schlafstörungen.
Im Vergleich zu Patientinnen auf der Warteliste litten die Behandelten anschließend weniger unter Hitzewallungen und depressiven Symptomen, sie waren ausgeglichener und berichteten zudem von geringeren sexuellen Problemen und Schlafstörungen. Diese Verbesserungen waren noch drei Monate nach der Therapie feststellbar; nach diesem Zeitraum endete die Studie.
Eine maßgeschneiderte Verhaltenstherapie könne anscheinend ebenso effektiv sein wie eine Behandlung mit Hormonen, schreiben die Wissenschaftler. Vor einer generellen Empfehlung müsse man aber beispielsweise erst noch die Langzeitwirkung in weiteren, größer angelegten Studien untersuchen.
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